Spielvereinigung Sundheim hat neuen Finanz-Chef

Jugendwart Klaus Pich, Schriftführerin Nicole Neupert und Vorstand Sport Ralf Krämer (von links) hießen Franz Nehrig als neuen Vorstand Finanzen im Vorstand der Spielvereinigung Kehl-Sundheim willkommen. ©Michael Müller
Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung konnte die Führungskrise des Vereins wenigstens teilweise überwunden werden.
Die Spielvereinigung Kehl-Sundheim hat ihre Führungskrise wenigstens zum Teil überwunden. Immerhin ist es jetzt gelungen, einen neuen Vorstand Finanzen zu finden.
Erst im Juli hatte der Verein eine neue Führungsmannschaft gewählt. Christian Härter übernahm damals als Nachfolger von Ulrich Graf das Amt des Vorstands Verwaltung. Doch nach nur knapp vier Monaten legte Härter sein Amt nieder. Zur Begründung gab er gesundheitliche Gründe an. Doch es hatten sich auch tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und einigen anderen Mitgliedern des Vorstands-Teams gezeigt.
Und so stand der Verein im Prinzip nun ohne handlungsfähigen Vorstand da, zumal auch das Amt des Vorstands Finanzen bei der letzten ordentlichen Hauptversammlung vakant geblieben war, nachdem Harald Haas seinen Posten zur Verfügung gestellt hatte.
Wenigstens diese Lücke konnte nun auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in der Niedereichhalle wieder besetzt werden. Franz Nehrig wird nun diesen Posten übernehmen. Der 28-Jährige, der auch bei den Herren noch gelegentlich mitkickt, arbeitet in der kaufmännischen Abteilung der Edeka Südwest in Offenburg und ist dort für das Prozess-Monitoring verantwortlich.
Zu beneiden ist er um seine neue Aufgabe nicht. Denn als Folge der Corona-Krise und der aus Infektionsschutzgründen erlassenen Einschränkungen ist jetzt schon absehbar, dass der Verein fürs laufende Geschäftsjahr mit tiefroten Zahlen rechnen muss. Wichtige Einnahmeposten, mit denen man bislang regelmäßig rechnen konnte, sind weggebrochen – etwa das Sportfest im Frühsommer und die Fasnachtsumzüge in Sundheim und Kehl, bei denen der Verein traditionell die hungrigen Narren verköstigt.
Zudem musste schon die vergangene Saison vorzeitig beendet werden, sodass dem Verein auch Erlöse aus der Bewirtung der Heimspielbesucher verloren gingen. Mit dem erneuten „Lockdown“ dürfte sich dieses Problem weiter verschärfen. Denn die Ausgaben, etwa für Strom und Wasser und Gas, laufen ja weiter. Und die wirklich kalten Monate kommen erst noch.
Schon im Vorfeld hatte der Südbadische Fußballverband die sofortige komplette Aussetzung des Trainings- und Spielbetriebs von der Oberliga abwärts verfügt. Auch der letzte Liga-Spieltag, der theoretisch noch vor Inkrafttreten des „Lockdowns“ hätte stattfinden können, wurde abgesagt. Das gilt auch für den Juniorenbereich.
Ärgerlich ist dies nicht zuletzt für die Herren, die in der Kreisliga B mit einer makellosen Bilanz von acht Siegen aus acht Spielen souverän an der Tabellenspitze ihrer Staffel steht. Viel schwerer wiegen dürfte aber, dass laut Sport-Vorstand Ralf Krämer wohl erst im Frühjahr der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann. Schließlich steht jetzt die Weihnachtspause vor der Tür; danach brauchen die Mannschaften ja auch wieder einige Wochen zur Vorbereitung.
Angesichts dieser Entwicklungen beschloss die Versammlung, die Mitgliedsbeiträge anzuheben. Für Jugendliche und erwachsene passive Mitglieder steigt der Jahresbetrag von 40 auf 50 Euro, für erwachsene Aktive von 40 auf 60 Euro. Man werde jeden Cent brauchen, hieß es.
Das Amt des Vorstands Verwaltung blieb weiter vakant. Hier will man nun in Ruhe nach einem neuen Kandidaten suchen. Ulrich Graf, der dieses Amt lange Jahre innegehabt hatte, hat dabei seine Unterstützung zugesagt.