Stadt Kehl ist jetzt Aktionär des Tram-Betreibers CTS
Mit einem kleinen Festakt feierten die beiden Städte Straßburg und Kehl sowie die Eurométropole de Strasbourg am Dienstag in Straßburg eine Vertragsunterzeichnung, durch die die Stadt Kehl Aktionärin der CTS wird. Die Eurométropole de Strasbourg hat der Stadt Kehl 100 Aktien im Gesamtwert von 2500 Euro verkauft. Die Präsidentin der Eurométropole, Pia Imbs, und der Kehler Oberbürgermeister Wolfram Britz setzen ihre Unterschriften unter das offizielle Dokument.
Treffpunkt von Vertretern des Rates der Eurométropole de Strasbourg sowie Kehler Gemeinderäten und dem Präsidenten der CTS, Patrick Maciejeweski, war die Freiluftausstellung zu 30 Jahren Tram in Straßburg im Stadtviertel Port-du-Rhin, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kehl. Die Straßburger OB Jeanne Barseghian erinnerte in ihrer Ansprache an den Nato-Gipfel 2009, der den Bewohnern des Quartiers zunächst Brände und Zerstörung brachte und 2017 dann die Tram. Diese wieder gab den Anstoß zur städtebaulichen Entwicklung des Viertels und zur Ansiedlung verschiedener Dienstleister.
Eine Tram über eine Staatsgrenze ins Ausland zu bauen, „war damals eine verrückte Idee“, sagte Pia Imbs vor der Unterzeichnung der Abtretungserklärung. Heute absolviere die Tram jährlich bis zu vier Millionen Fahrten über den Rhein und trage damit erheblich zum Klimaschutz bei. Die Straßburger Einzelhändler hätten die Verlängerung der Tramlinie D nach Kehl zunächst kritisiert, weil sie fürchteten, dass damit noch mehr Straßburger zum Einkaufen nach Kehl fahren würden. „Das Gegenteil ist auch wahr“, erklärte Pia Imbs: Einwohner aus Kehl und der Ortenau nutzten ebenso die Straßenbahn, um in Straßburg einzukaufen. Die Stadt Kehl, versicherte CTS-Präsident Patrick Maciejeweski, „hat als kleine Aktionärin die gleichen Rechte wie die großen“.
Kehls Oberbürgermeister Wolfram Britz wies darauf hin, dass die Stadt, seit die Tram über den Rhein fahre, als Beobachterin in die Verwaltungsratssitzungen der CTS eingeladen sei und dort auch Rederecht genossen habe. Durch den offiziellen Sitz dürfe man nun auch abstimmen. Mindestens so entscheidend sei, dass die CTS „durch unsere kleine Beteiligung zu einem grenzüberschreitenden Verkehrsunternehmen“ geworden sei.