Städtische Mitarbeiter machen die Becken "hochwassersicher"
Freibäder stoppen Vorbereitungen auf die Badesaison
Eigentlich sollte das Freibad in der Kernstadt derzeit ausgewintert werden, das heißt, es wird herausgeputzt für die anstehende Freibadsaison. Diese Arbeiten haben die Technischen Dienste Kehl (TDK) nun erst einmal gestoppt, um Mitarbeiter stattdessen in kritischen Bereichen wie dem Wasserwerk oder der Kläranlage einzusetzen. Und das Freibad? Das wird in der Zwischenzeit für Hochwasserfälle gesichert. Die Pumpen laufen seit Donnerstagnachmittag, teilt die Verwaltung mit.
Es klingt dramatisch: Bei langanhaltenden kräftigen Niederschlägen steigt der Grundwasserspiegel und bringt die Schwimmbecken im Kehler Freibad in die Bredouille. Das Schwimmerbecken mit seinen Sprungtürmen ist beispielsweise an einigen Stellen bis zu 4,50 Meter tief. Von dort aus fehlen nur noch Zentimeter bis zum Grundwasserspiegel. Bei Hochwasser drückt es folglich von unten gegen das Becken. „Und weil das Becken kein Schwimmkörper ist, kann es den Druck nicht ausgleichen, und der Beton bricht irgendwann“, berichtet Thomas Struck von den TDK. „Das sieht anschließend aus, wie nach einem Erdbeben.“
Damit dies nicht passiert, machen die städtischen Mitarbeiter die Becken im Freibad „hochwassersicher“. Der Clou: Es wird Wasser in die Becken gepumpt – nicht, bis sie randvoll sind, aber genug, um leicht unter Wasser zu stehen. Der Druck von oben auf den Beton verhindert, dass es zu Brüchen kommt.
Arbeiten an den Fliesen
Vergleichbares spielt sich im Auenheimer Bad ab. Auch dort sind die Instandhaltungsmaßnahmen gestoppt worden, weil die Mitarbeiter abgezogen werden sollen. Derzeit ist man dort bei den Fliesenarbeiten in den letzten Zügen. Ist dies geschafft, sollen die Schwimmbecken ebenfalls mit Wasser gefüllt werden. Andernfalls nehmen die Fliesen durch die Hitze Schaden und können abplatzen. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in den Bädern werden jedoch wie geplant fortgesetzt.
Das Corona-Virus bringt die Zeitpläne in den Bädern gehörig durcheinander. Wann in der Kernstadt und in Auenheim die Badesaison eröffnet wird, vermag bei den TDK niemand abzusehen. Sobald ein Eröffnungstermin feststeht, sollen die Vorbereitungen rechtzeitig wieder aufgenommen werden, betont Patrik Vetter von den Technischen Diensten Kehl.