Lesung

Sybille Scheerer liest in Kehl aus ihren Lieblingsbüchern

Antje Ritzert
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15. Oktober 2019

Buchhändlerin Sybille Scheerer stellte im „Stubenhocker“ ihre Favoriten vor. ©Antje Ritzert

Einen Vorgeschmack auf die Frankfurter Buchmesse gab es am Sonntagabend im Bistro „Stubenhocker“: Sybille Scheerer von der Offenburger Buchhandlung Roth las Ausschnitte aus ihren persönlichen Favoriten.

Sie ist das jährliche Highlight für alle Lesebegeisterten schlechthin: Am Mittwoch öffnet die Frankfurter Buchmesse wieder für fünf Tage ihre Tore. Bis Sonntag können sich kleine und große Bücherratten bei verschiedenen Veranstaltungen, Lesungen und Autorentreffen von der Vielfalt des deutschen Büchermarktes inspirieren lassen – und sich mit neuem Lesestoff für die kommenden Wintermonate eindecken.

Einen Vorgeschmack auf die Buchmesse gab es am Sonntagabend bereits im Kehler Bistro „Stubenhocker“. In gemütlicher Runde, bei Schummerlicht und einem Glas Crémant, stellte Sybille Scheerer von der Offenburger Buchhandlung Roth ihre „Herzensbücher“ der diesjährigen Herbstsaison vor. Auf Scheerers Hitliste hat es unter anderem der Debütroman von Matthias Brandt, „Blackbird“, geschafft. Der Schauspieler und Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt habe einen Roman vorgelegt, bei dem sie sich sehr amüsiert habe, so Scheerer. Im Buch geht es um die Geschichte eines 15-Jährigen in den 70er Jahren. Brandt gebrauche viele Ausdrücke, wie beispielsweise „Vollhorst“, die damals in Mode waren und die sie schon längst vergessen hätte, so Scheerer. Der Roman sei aber auch gleichzeitig ein sehr ernstes Buch. „Ich habe mit dem Protagonisten gelacht und geweint“, sagte sie.

Ebenso auf Scheerers persönlicher Favoritenliste ist „Der Gesang der Flusskrebse“ gelandet. Der Debütroman der amerikanischen Schriftstellerin Delia Owens stand in diesem Jahr bereits mehrere Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times. „Dieses Buch hat mich bis jetzt wirklich am allermeisten berührt“, so Scheerer. Neben „unglaublichen Naturbeschreibungen, die zum Niederknien sind“, sei die Geschichte ein „spannendes Justizdrama, das einem so richtig unter die Haut geht“, sagte die Buchspezialistin.

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Und noch mehr Bücher

Einem ganz anderen Thema widmet sich die Erzählung „Der vergessliche Riese“ von David Wagner. Die Familie im Buch erlebt einen Rollentausch: Der Vater, zweifach verwitwet, ist wieder Kind geworden. Er braucht Betreuung und wird sein Haus verlassen müssen, denn er vergisst, was gerade eben noch gewesen ist. Sybille Scheerer möchte die Erzählung allen ans Herz legen, die in irgendeiner Weise von Demenz betroffen sind: „Dieses Buch hat wirklich alles, was das Thema braucht – Würde, Humor und vor allem ganz viel Menschlichkeit.“ So wie David Wagner könne nur einer schreiben, wenn er es selbst gespürt habe, lobte sie die einfühlsame Herangehensweise des Autors an das Thema.

Nicht mehr ganz neu, sondern bereits dieses Frühjahr sind drei Bücher erschienen, die Sybille Scheerer ebenfalls im Gepäck hatte: „Trennungen, Verbrennungen“ von Helmut Krauser, „Der Wald“ (Nell Leyshon) und „Berta Isla“ (Javier Marias). Auch zwei Neuerscheinungen von norwegischen Autoren, deren Heimat das Gastland der diesjährigen Buchmesse ist, legte Scheerer ihren gut 30 Zuhörern im „Stubenhocker“ wärmstens ans Herz: Per Pettersons „Männer in meiner Lage“ und Eric Fosnes Hansens „Ein Hummerleben“. Beides sehr stille, melancholische Bücher – wofür sie ein ausgesprochenes Faible habe, wie Sybille Scheerer schmunzelnd gestand.

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