Testlauf für Kehler Musikschüler für „Jugend musiziert“

Die Schüler zusammen mit ihren Lehrern (v. l.): Jean-Marie Angster (Gitarre), Suzanne Da Costa-Kunz (Violine), Silvie Gless (Klavier), Ellen Oertel (Leiterin der Musikschule Kehl) und Antonio Sergi (Bläser). ©Karin Bürk
Die Freude über die vielen Besucher, die am ersten Adventssonntag in den Club Voltaire gekommen waren, um dem Konzert der jungen Musiker der Musikschule Kehl zu lauschen, war Farideh Nowrousi, Vorsitzende des Club Voltaires, sichtlich ins Gesicht geschrieben.
Das Ziel der Club-Voltaire-Verantwortlichen ist es, in Kooperation mit der Musikschule regelmäßige Veranstaltungen, gesanglich oder instrumental, zu organisieren. Aufgrund der Coronapandemie musste jedoch eine zweijährige Zwangspause einlegen werden. Auch die jungen Nachwuchskünstler im Alter von neun bis 17 Jahren freuten sich, zusammen mit ihren Lehrkräften für Klavier, Geige, Cello, Quer- und Blockflöte nun endlich wieder vor Publikum auftreten zu können.
Unter realer Bedingung
Gedacht ist dieses Konzert zur Vorbereitung der Schüler, die im Januar 2023 beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen. Diesmal ist er für Klavier im Solowettbewerb und für Blasinstrumente im Ensemblewettbewerb ausgeschrieben. Für Filip Fietz aus der Klavierklasse von Silvie Gless war dies eine besonders gute Vorbereitung. Er nimmt am Wettbewerb in der Kategorie Klavier Solo teil und präsentierte am Schluss der Matinee sein gesamtes Programm. Der Wettbewerb erfolgt nach Altersgruppen. Filip startet in der Altersstufe 3 und muss daher zwischen zehn und zwölf Minuten spielen, erklärte Ellen Oertel, die gleichzeitig auch durchs Programm führte, den Besuchern.
In der Altersstufe 2 werden aus der Bläserklasse von Antonia Sergi das Querflötentrio mit Maja Schwennsen, Helene Strasbourg und Séraphine Rieger mit dabei sein. Sie werden aus Trio Nr. 1, Aria und aus Trio Nr. 2, Allegro des Komponistens Joachim Quantz sowie „The Sycamore“ des Komponistens Scott Joplin spielen, was ebenfalls am Sonntag schon mal vorab zu hören war. Bei den „Jugend musiziert“ Werken müssen mindestens zwei Musikstücke aus verschiedenen Epochen gespielt werden.
Anschließend gaben weitere talentierte Musiker mit ihren Instrumenten Musikstücke zum Besten. Den Anfang machte Alma Schäfer aus der Violinklasse von Suzanne Da Costa-Kunz. Unter Klavierbegleitung von Silvia Gless spielte sie auf ihrer Violine den Czardas von Vittoria Monti. Ruhiger und sehr berührend wurde es anschließend bei dem vom elisabethanischen Komponisten John Dowland verfassten „Lachrimae Pavan“. Zusammen mit seinem Gitarrenlehrer Jean-Marie Angster präsentierte Carl Geiler dieses Lautenlied und später als Solospieler das Prélude aus „La Catedral“, des in seiner Heimat Südamerika als Paganini bekannten Komponisten Augustin Barrios.
Aus der Geigenklasse von Jesse Groenewald kommen die beiden Schülerinnen Célestine Rieger und Muriel Gourio. Unter der Klavierbegleitung von Ellen Oertel brachten Célestine auf ihrer Violine aus der Sonate D-Dur, HWV 371, Nr. 4 den zweiten Satz Allegro von Georg Friedrich Händel und Muriel das Allegro Brillant op. 19, das bekannteste Stück des niederländischen Komponistens William ten Have, den Anwesenden zu Gehör.
Bei dem kammermusikalischen Stück aus der Sonatine 1. Satz von Anton Dvorak spielten Maelann Bechtel und Lisel Lotte Prost-Audran gleichberechtigt: Bechtel war somit nicht nur die Klavierbegleitung für die Geige von Prost-Audran. William ten Have, ein niederländischer Komponist, ist lediglich einigen wenigen bekannt. Er komponierte etwa 40 Werke nur für Geige. Muriel Gourios Leidenschaft beim Spiel seines bekanntesten Stückes, dem Allegro Brillant op. 19, war deutlich zu hören und übertrug sich auch auf die Zuschauer.
Stolze Eltern
Zur Abwechslung gab es gegen Schluss der Matinee noch etwas fürs Cello. Adrienne Heise aus der Celloklasse von Ellen Oertel und auch von dieser am Klavier begleitet, spielte in D-Dur aus der Sonate Allegro von Jean-Baptist Bréval den ersten Satz. Bréval ist bekannt dafür, dass er sehr viele Stücke für Cello komponiert hat.
Nicht nur die Lehrkräfte, auch die anwesenden Eltern waren am Ende des Konzertes sichtlich stolz auf die Darbietungen der jungen, talentierten Musiker, die nicht nur einen großen Applaus, sondern auch ein Präsent als Dankeschön vom Vorstandsteam des Club Voltaire entgegennehmen durften.