Theater der 2 Ufer: ein Abend voller Poesie
Das Theater der 2 Ufer nahm am Wochenende seine Gäste in der gut besuchten Alten Kaffeerösterei mit auf eine literarisch-musikalische Bildungsreise. Aufgeführt wurde der »Sommernachtstraum« von Shakespeare? Die Komödie trägt sich im antiken Athen sowie in einem an die Stadt angrenzenden, verzauberten Wald zu.
In dem Stück sind vier Handlungen miteinander verflochten. Den Rahmen bildet die Hochzeitsvorbereitung von Theseus und Hippolyta am Hof von Athen.
Zum Inhalt
Egeus Tochter Hermia ist in Lysander verliebt und Lysander liebt auch Hermia. Leider ist Demetrius ebenfalls in Hermia verliebt. Damit verbunden sind die Erlebnisse der Handwerker, die unter der Leitung von Zettel, für die anstehenden Feierlichkeiten im Wald von Athen ein Theaterstück proben. In diesem Wald treffen die beiden Paare sowie die Handwerker auf Feen und Elfen und werden in die Auswirkungen eines Ehestreites des Elfenpaares Oberon und Titania hineingezogen. In einer fantastischen Traumwelt beeinflussen der Elfenkönig Oberon und dessen Diener Puck die Geschicke der Anwesenden. Als Oberon seinem Diener Puck den Auftrag erteilt, eine bestimmte Blume zu holen und mit deren Hilfe dafür zu sorgen, dass der Schlafende sich in das ihm am nächsten befindliche Wesen verliebt und als Puck dann auch noch Zettels Kopf in den eines Esels verwandelt, ist das Chaos perfekt. Oberon befiehlt Puck, alles rückgängig zu machen. Zum Schluss finden die richtigen Lieben zusammen; Zettel wird von seinem Eselskopf befreit und es wird eine Dreifachhochzeit gefeiert.
Ausdrucksstark
Die wesentlichen Handlungsstränge hat das Theater der zwei Ufer nacherzählt und zusammengefasst. Mit ausdrucksstarken Stimmen und Mimik rezitierten Ruth Dilles und Horst Kiss die wunderbaren Verse des Originals. Herrlich, als Kiss mit der Fellmütze auf seinem Kopf, den schüchternen Zettel mit dem Eselskopf spielte. Die von Maike Blaskiewiez wunderschön illustrierten Bilder wurden auf der Großleinwand dazu gezeigt und verliehen der Lesung eine besondere Note. Dem Zuhörer vermittelten sie so eine leise Ahnung der Zauberwelt.
Toller Abend
Manche Bilder erinnerten an Gullivers Reisen, wie das Liebespaar, das auf einer übergroßen Schnecke liegt oder Elfen, die um einen Baum ohne Blätter fröhlich tanzen. Der Abend voller Poesie, wie gemacht für laue Sommernächte, wurde von Andreas Dilles (Klavier), Wolfang Joho (Violine) und Julian Erhard (Schlagzeug) mit Musik von Astor Piazolla, André Heller und vielen anderen, musikalisch umrahmt.
»Klatscht erst Beifall unserem Stück, dann bringt Puck euch nichts als Glück.« Mit diesem Spruch endete das Verwirrspiel im »Sommernachtstraum« in der Alten Kaffeerösterei. Die Zuschauer klatschten den Akteuren begeistert Beifall. Anstatt nur zuzuhören, hatten sie nämlich das Gefühl, sich »mittendrin« im Stück zu befinden.