Themenreicher Ortschaftsrat Zierolshofen
Kehl-Zierolshofen. Bei der ersten Sitzung des Ortschaftsrats Zierolshofen unter Leitung der neuen Ortsvorsteherin Annemarie Ehrhardt ging es unter anderem um das neue Baugebiet, den Gewässerschutz und Gebäudesanierungen.
Baubürgermeister Thomas Wuttke erläuterte den Werdegang des neuen Baugebietes. Zuerst muss nun ein Bodengutachten in Auftrag gegeben werden, um sicherzustellen, dass eine Bebauung wegen der Grundwassersituation möglich ist, was auch Voraussetzung für die Offenlage im Gemeinderat und die Veröffentlichung in der Zeitung ist. Gewünscht wurde von den Anwesenden, dass der Offenlage-Termin auch im Amtsblatt veröffentlicht werden soll. Hier kann man sich die Planung nochmals anschauen. Es bestehe die Möglichkeit zum Einspruch gemäß gesetzlicher Vorgaben. Wenn das alles durch ist und der Beschluss des Bebauungsplanes durch den Gemeinderat erfolgt ist, kann mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden. Bebaut werden soll zweigeschossig, um Resorts einzusparen (dies komme auch den Landwirten zugute, die immer wieder beklagen, dass viel gutes Land verbaut wird), wobei das Erdgeschoss ja barrierefrei sein kann.
Gewässerschutz
Erinnert wurde von einem Zuhörer an das Hochwasser vor zehn Jahren, als die Fleckenhofenstraße unter Wasser stand. Auch wurde bemängelt, dass der Rinnbach innerorts immer mehr verschlammt und zuwächst, was den Abfluss behindere. Es werde auch viel Wasser abgezogen und in den Überflutgraben geleitet, was den Fischbestand minimiere und eine „Reinigung durch mehr fließendes Wasser“ nicht gegeben sei. Zudem unterhöhlen Nutrias die Böschungen, hieß es.
Den Bach ausbaggern sei ja wegen des Naturschutzes heute keine Option mehr und verlange viel Fingerspitzengefühl, so OB Wolfram Britz, Vorsitzender des Zweckverbands Hochwasserschutz Hanauerland, der bei der Sitzung anwesend war. Er wird dies einbringen, denn der Hochwasserschutz soll neu aufgestellt werden. Lösungen gibt es noch nicht, es fehle an Personal. Gemäß der Satzung ist die Gewässerunterhaltung außerhalb der Ortschaften vom Zweckverband durchzuführen. Innerhalb der Ortschaften sind die jeweiligen Kommunen zuständig.
Gebäudesanierung
Da doch viele Gebäude renovierungsbedürftig sind, wollte Jörg Müll wissen, ob es ein Konzept gibt, die eine Sanierung planbar macht. Britz bestätigte, dass es hier große Probleme gebe, da bis 2040 alle zu erhaltenden Gebäude saniert werden müssen. Doch der Bestand sei überaltert, weshalb oft „neu gegen alt“ effizienter sei als eine Sanierung.
Es gab einige Fragen an die Verwaltungsspitze: So sagte Britz die Fotovoltaikanlage auf der Erwin-Maurer-Halle zu, wie versprochen. Ein Anliegen von Ortsvorsteherin Erhardt ist der Jugendtreff. Die bisherigen Räume sind nicht nutzbar, da Feuchtigkeit und Schimmel „die Räume bewohnen“. Ihr Vorschlag wäre, das Feuerwehrhaus zu nutzen, was aber laut Britz nicht so einfach ist, weil wieder Vorschriften im Weg stehen. Ab 1. November beginnt ein Jugendförderprogramm, das Natascha Kaiser übernehmen wird. Mit ihr könnte man darüber diskutieren. Aus der Versammlung kam der Vorschlag, den ehemaligen Feuerwehrraum in der Alten Schule zu nutzen. Hier wäre alles vorhanden. Horst Marz fragte nach den Obstbäumen für die Streuobstwiese im Birkenmuhr. Es wird sie geben, die Bestellungen können kommen, so Erhardt.
In der kommenden Woche findet eine Ortsbegehung des Ortschaftsrates statt. Ortsvorsteherin Annemarie Erhardt verwies nochmals auf die neuen Öffnungszeiten: Sie ist jeweils montags von 15 bis 17 Uhr und mittwochs von 10.30 bis 12.30 Uhr auf dem Rathaus, donnerstag ist von 15 bis 17 Uhr Ratsschreiber Markus Heiß da. Zusätzliche Termine können vereinbart werden.
Die nächste öffentliche Ortschaftsrats-Sitzung im Oktober findet in der Halle statt, weil sie barrierefrei ist.