Tobias Fahrner als Willstätter Ortsvorsteher verabschiedet
In einer Feierstunde im Foyer der Hanauerland-Halle wurde am Montag Tobias Fahrner nach zehnjähriger Tätigkeit als Ortsvorsteher von Willstätt verabschiedet.
»Die Aufgabe als Ortsvorsteher hat Tobias Fahrner viel Freude gemacht und er hätte diese auch gerne weitergeführt.« Das betonte Bürgermeister Marco Steffens bei der Verabschiedung am Montag. Deshalb sei Tobias Fahrner der Abschied nicht leicht gefallen. »Sie haben sich aber damit abgefunden und den Weg frei gemacht, um der Sache zu dienen und diese in den Vordergrund zu stellen und nicht die Person«, konstatierte der Bürgermeister an den scheidenden Ortsvorsteher gewandt.
Gute Zusammenarbeit
Tobias Fahrner habe das Amt als Ortsvorsteher mit seiner Person vereint und engagiert die Stimme für Willstätt erhoben, bekräftigte Steffens. Dabei sei Fahrner auch seiner Aufgabe als Gemeinderat gerecht geworden, das Ganze zu betrachten. Bürgermeister Steffens lobte die gute Zusammenarbeit mit dem Ortsvorsteher Fahrner, wenn es auch hier und da unterschiedliche Betrachtungen gegeben habe. Tobias Fahrner sei zusammen mit dem Ortschaftsrat auf die Willstätter Jugend zugegangen und habe zusammen mit Jugendreferent Joachim Wagner »Hearings« veranstaltet. Tobias Fahrner sei in seiner Funktion als Ortsvorsteher im Ort sehr präsent, immer ansprechbar und nah bei den Menschen gewesen, so Marco Steffens.
Der Bürgermeister dankte Tobias Fahrner für die geleistete Arbeit. Steffens Dank galt aber auch Patricia Fahrner, die zu ihrem Mann gestanden hat. Sie sei Ratgeber, Begleiter und Unterstützter gewesen, so der Bürgermeister. Als Sprecher für die Vereine dankte der Vorsitzender der Willstätter Hexen, Christian König, Tobias Fahrner für seinen Einsatz zum Wohle der Willstätter Vereine. »Vereine machen ein Dorf lebendig«, stellte Christian König fest. Tobias Fahrner dankte allen Rednern für die lobenden Worte. Sein besonderer Dank galt seiner Ehefrau sowie seiner Mutter und den Schwiegereltern, »die«, so Fahrner, »bei offiziellen Anlässen oft als Babysitter eingesprungen sind.«
Votum der Bevölkerung
Nach seiner Nicht-Wahl im Gemeinderat, so Tobias Fahrner, habe man den Vorschlag diskutiert, im Gemeinderat einen Antrag zu stellen, dass die Willstätter Bevölkerung in einer Stichwahl darüber entscheidet, welcher Spitzenkandidat der beiden Listen Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin werden solle. Den gleichen Vorschlag habe Professor Witt für Eckartsweier ins Spiel gebracht und sei dort bekanntlicherweise von den Freien Wählern abgelehnt worden, erinnerte Fahrner. Insofern wäre es auch aus politischer Sicht hoch interessant gewesen, wie in Willstätt die anderen Fraktionen auf diesen Antrag reagiert hätten. Denn viele Argumente gegen diese basisdemokratische Entscheidung hätte man nach Fahrners Einschätzung wohl nicht finden können. Fahrner geht davon aus, dass er dabei gute Chancen gehabt hätte, aus einer solchen möglichen Stichwahl als Gewinner hervorzugehen.
Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte Philipp Le Provost, der auch Mitglied der Band »How About« ist. Mit seinen Liedern begeisterte er die Gäste.
Tobias Fahrner
Tobias Fahrner war nach der Kommunalwahl im Mai dieses Jahres wieder zur Wahl des Ortsvorstehers im Ortschaftsrat angetreten. Nach drei Wahlgängen gab es weder für Tobias Fahrner noch für die Mitbewerberin Gabriele Ganz eine Mehrheit im Ortschaftsrat. Das Los entschied für Tobias Fahrner.
Doch die Mehrheit im Gemeinderat versagte Fahrner am 29. Juli die Bestätigung zum Ortsvorsteher, so dass der Kernort Willstätt zunächst ohne Ortsvorsteher war.
Letztlich, so Tobias Fahrner am Montag, gaben das Privatleben und die Familie den Ausschlag, weshalb er unter Abwägung aller Für und Wider und den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat sich entschied, sich keiner neuen Stichwahl zu stellen.