Tolle Fasnachts-Show "Klares für Rares" in Leutesheim
In Leutesheim lässt sich so manches Schätzchen heben. Bei der dreistündigen Show »Klares für Rares« am Samstag in der Mehrzweckhalle bewertete das Auktionsteam Petra Hummel, Martin Schneider und Jochen Hummel interessante Mitbringsel der Litzmer Narrenschaft.
Eine Urne mit Überresten des verstorbenen Ehemanns, ein bissel makaber, aber sie gehörte zu einem Witz, erzählt von Petra Hummel. Sie berichtete von einer Frau, die ihrem verblichenen Mann einen langgehegten Wunsch erfüllte, freilich etwas anders, wie der sich das vorgestellt hatte: Sie blies in seine Asche.
Kohle aus Asche
Dass man aus Asche Kohle machen kann, bewies Boris Faulhaber bei seiner Büttenrede. Der Ortsvorstehersohn erzählte aus dem Leben eines Bestatters. Er stellte unter anderem eine seniorentaugliche EC-Karte vor mit einstelliger Pin und zehn möglichen Fehlversuchen. Auch der Bestatter hatte einen großer Traum: Er will mal sterben wie Onkel Manfred. Schlafend und nicht so schreiend wie sein Beifahrer. Davor gab es zwei sehr gelungene Gardetänze. Charlotte Wirth hatte mit den Mädchen der Nachwuchsprinzengarde einen Tanz einstudiert, der bestens ankam. Sie war danach mit der Leutesheimer Prinzengarde unter Leitung von Miri Zerr zu sehen. Ein Augenschmaus.
Es wird gespart
Sparmaßnahmen danach im im Altersheim. Ottmar Schneider und fünf Kollegen von der Amora-Gruppe schlurften in Nachthemden in die Halle. Auf der Bühne war Körperhygiene angesagt. Aber es schien, dass hier mehr verteilt als weggemacht wird. Alle nahmen es mit Humor und für den gebrauchten Waschlappen gab es sechs Klare vom Moderatorenteam.
Komplettes Hirnversagen
Nicht alles klar war beim Kirchgang von Petra und Jürgen Hummel. Sie hatte ihr Kniekissen vergessen. Statt dem Gesangbuch tauchte aus der Handtasche eine Seite Schinkenspeck auf. Daheim lag das Buch im Sauerkraut. Er sei das beste Beispiel dafür, dass komplettes Hirnversagen nicht zum Tod führen muss, sagte Petra Hummel über ihren Mann.
Jochen Hummel glänzte bei seiner Moderation in der Rolle von Horst Lichter. Die »Silvergirls« waren ebenfalls ein Highlight. Für ihren Clown-Tanz ernteten sie viel Applaus. Trockener Humor kam von Bettina Hauß, Christel König, Antonia Müll, Martina Reiß und Elke Durban. »Vom Winde verweht« lautete ihr Motto. Und die Damen vom Gesangverein ließen ihren Blähungen zumindest in amüsanten Wortkreationen freien Lauf.
Mit Leon Preiss
Für den Auftritt in der Litzmer Bütt aus der Ferne angereist war Leon Preiss. Der 16-jährige Enkel von Gerhard Wagner, langjähriger Litzmer Fasnachts- und Schliffdi-Macher, erzählte wortgewandt vom »geliebten« Urlaub mit den Eltern und hatte die Lacher schnell auf seiner Seite. Leons Mutter Melanie war ebenfalls zu sehen und zu hören. Sie mimte eine Apfelweinkönigin. Melanie Preiss zog kräftig vom Leder, zählt die »Most haves« in Litze auf und gestand, dass sie eigentlich lieber Rotwein trinke, weil dieser Alkohol bei der Blutprobe nicht so auffiele. Raritäten aus den 60ern hatten die Katastrophensänger im Gepäck, unter anderem die Halbstarkenhymne »Motorbiene«. Bettina Schlegel zeigte ihren »Itsy bitsy teenie weenie Honolulu-Strandbikini«. Korrekt gekleidet verzauberten sechs Sekretärinnen mit ihren Schreibmaschinen. Die Büroassistentinnen zeigten sich bei ihrem Tanz gut gelaunt.
Ein »schöner Mann«
»Jede Veranstaltung braucht einen schönen Mann, hier bin ich«, so Christian Halbelt. Tja, er brauchte sich wirklich nicht zu verstecken, meinte zumindest der Auenheimer mit Litzmer Wurzeln, der Leuten aus Bodersweier gerne gebrauchte Kondome als Kaugummis verkauft. Andi Zerr und Kim-Sören Grumer mimten Loriots Herren im Bad und die Prinzengarde-Mädchen schwammen als hübsche Entlein über die Bühne. Hüttengaudi gab es zum Finale. Die »Nachtsgrabbe« zeigten bei ihrem Tanz Après-Ski-Qualitäten.