Toni Vetrano zur Corona-Krise: „Kehl hält zusammen“
„In unserer Stadt wird Großartiges geleistet“, sagt OB Toni Vetrano und richtet in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung seinen ausdrücklichen Dank an all diejenigen, „die jeden Tag mit vollem Einsatz dafür sorgen, dass auch in diesen schwierigen Zeiten unsere kritische Infrastruktur aufrecht erhalten bleibt“.
Besonders gefordert – „physisch und emotional“ – seien Ärzte und Pflegekräfte im Kehler Krankenhaus, in Arztpraxen, in den Pflegediensten und in Pflegeheimen, bei der Diakonie Kork. Auch die Mitarbeitenden im Einzelhandel setzten sich jeden Tag aufs Neue einem Ansteckungsrisiko aus, „damit die Lebensmittelversorgung für uns alle gewährleistet bleibt. Diesen Menschen zolle ich meinen höchster Respekt; wir können ihnen nicht genug danken.“ Gleiches gelte für viele weitere Arbeitnehmer, „die an ihrem Platz an ihre Grenzen gehen, damit unser Gemeinwesen weiterhin funktionieren kann“, erklärt Vetrano: „Kehl hält zusammen, das ist, was ich in dieser Krise jeden Tag spüre.“
Naturgemäß sei in den vergangenen beiden Wochen viel von Einschränkungen und Verboten sowie von Verstößen gegen die Notverordnungen des Landes und die Allgemeinverfügungen der Stadt die Rede gewesen. Dabei habe sich der Fokus verstärkt auf diejenigen gerichtet, die sich nicht an die Regeln und vor allem das Kontaktverbot hielten „und mit ihrem Verhalten das Leben anderer gefährden“.
„Sehr belastend“
Etwas aus dem Blick geraten seien dabei die vielen Menschen, die trotz der Ansteckungsgefahr ihren Dienst verrichteten und „denen helfen, die diese Hilfe am nötigsten brauchen“: Das Kehler Klinikum sei vom zu einem Isolierzentrum umgestaltet worden, „Ärzte und Pflegepersonal kümmern sich dort ausschließlich um Menschen, bei denen die Corona-Infektion einen schweren Verlauf nimmt“, erklärt der OB. „Dass dies sehr belastend ist, kann sich jeder von uns gut vorstellen.“ Sein Dank gilt auch den Mitarbeitenden im Krankenhaus, die aus dem Elsass kommen: „Sie nehmen zusätzlich einen durch die Grenzkontrollen erschwerten Arbeitsweg auf sich.“ Das Gleiche gelte für die Mitarbeitenden der Diakonie Kork, welche durch die Ausbreitung des Corona-Virus ebenfalls vor besondere Herausforderungen gestellt seien – ebenso wie die Pflegekräfte in Heimen und die Pflegedienste. In seinen Dank schließe er die Sicherheits- und Ordnungskräfte mit ein, „die in diesen Tagen ebenfalls einen schwierigen Job machen müssen“.
Große Achtung habe er auch vor den Lehrkräften und Fachkräften aus den Kindertageseinrichtungen und Schulen, welche die Notbetreuung für die Kinder von Eltern aufrecht erhielten, die in systemrelevanten Bereichen arbeiteten.
Besonders danken wolle er auch den zahlreichen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die in diesen schwierigen Zeiten besonders gefordert seien. Die Stadtverwaltung habe sich so organisiert, dass in den kritischen Bereichen möglichst nur die Hälfte der Beschäftigten vor Ort sei, während die andere Hälfte im Homeoffice arbeite, Überstunden oder Urlaub abbaue. Erkrankten Mitarbeitende aus diesen Bereichen, könnten so durch diese Kollegen ersetzt werden.
Infektionsverdacht
In diesem Zusammenhang appelliert Toni Vetrano an alle Kehler: „Gehen Sie nur zur Arbeit, wenn Sie sich wohlfühlen und bleiben Sie bereits dann zu Hause, wenn Sie Anzeichen einer Krankheit spüren.“ Erst am Mittwochmorgen wurde die Feuerwehr zu einer Baustelle gerufen, wo ein Arbeiter zusammengebrochen war und mit Verdacht auf eine Corona-Infektion ins Krankenhaus gebracht werden musste. Jetzt ruhe die Baustelle, auch alle anderen Arbeiter mussten nach Hause geschickt werden.
Erfreut ist Vetrano über die zahlreichen Solidaritätsaktionen, die auf die Beine gestellt werden. „Kehl hält zusammen – und das wird uns über die Krise hinweg und auch danach helfen“, schließt der Kehler Oberbürgermeister seine Dankesworte.