Trauer um Adolf Lutz
Ein Leben für Hohnhurst ist zu Ende gegangen: Adolf Lutz, ehemaliger Ortsvorsteher des Ortes, ist nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.
Am 26. Januar 1926 kam er im südlichsten Dorf des Hanauerlandes zur Welt. Hier ging er zur Schule, und hier half er den Eltern in der Landwirtschaft, bis er 1943 eingezogen wurde.Den Krieg erlebte er unter anderem in Prag, in Jugoslawien, Lettland, Finnland, Russisch-Karelien und im Elsass. Nach einer Kriegsgefangenschaft kehrte er in sein Heimatdorf zurück und machte dort eine Lehre als Blechner und Installateur. 1955 legte er die Meisterprüfung ab. 1989 ging er in den Ruhestand.
In den kommunalpolitischen Ruhestand ging er erst zehn Jahre später – nach fast 35 Jahren. 1965 wurde er erstmals in den Gemeinderat seines Geburtsortes gewählt. Bei den Eingliederungsgesprächen saß er mit Bürgermeister Helmut Beinert und seinen Ratskollegen am Verhandlungstisch. 1973, nach der Eingemeindung Hohnhursts, saß er im Ortschaftsrat (bis 1999). Auch danach verfolgte er die Kommunalpolitik intensiv: »Was immer im Dorf passierte – es hat ihn immer interessiert«, so Ortsvorsteherin Michaela Moschberger.
Von 1986 bis 1994 war Adolf Lutz Ortsvorsteher. Sein bedeutendstes Vermächtnis ist das Bürgerhaus hinter dem Rathaus. 1992 wurde es eingeweiht. Unumstritten war das Projekt nicht: Einige Ratskollegen hegten auch den Traum einer richtigen Sporthalle. Doch am Ende setzte sich Lutz‘ pragmatische Linie durch. Seit seiner Eröffnung ist es Dorfmittelpunkt und Heimstatt mehrerer Hohnhurster Vereine.
1941, mit 15, trat er der Hohnhurster Feuerwehr bei; 1952 war er bei der Wiedergründung dabei. Ihre Geschicke bestimmte er jahrzehntelang an oberster Stelle mit: 10 Jahre lang war er zunächst Vize-Kommandant und danach 13 Jahre Kommandant. Nach seiner aktiven Zeit wurde er Ehrenkommandant und Obmann der Altersabteilung.
Den Sport- und Angelverein hat Adolf Lutz mitgegründet; und jahrelang organisierte er den jährlichen Dorfausflug – zuletzt 2013, da war er bereits 87 Jahre alt. Noch im Oktober 2016 ehrte ihn die Ortschaft mit einem Empfang im Bürgerhaus, um ihm Danke zu sagen für alles, was er für sein Heimatdorf geleistet hatte. Bis zuletzt hatte man Adolf Lutz als rüstigen Mann in Erinnerung, der auch im hohen Alter bei wachem Verstand war.
Adolf Lutz hinterlässt seine Frau, drei erwachsene Kinder, zwei Enkelkinder. Die Trauerfeier findet morgen um 14 Uhr in der Hohnhurster Kirche statt. Danach wird er im engsten Familienkreis auf dem Hohnhurster Friedhof beigesetzt.