Untersuchung des Flußgebiets im Hanauerland wird teurer
Um Hochwassergefahren besser abschätzen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, lässt der Zweckverband Hochwasser Hanauerland derzeit ein Flussgebietsmodell erstellen. Durch genauere Erfassungsmöglichkeiten steigen nun die Kosten für die Untersuchung.
Im Zuge des Klimawandels werden vermehrte Niederschläge und Starkregenereignisse vorausgesagt. Um den Hochwassergefahren besser begegnen zu können, hat der Zweckverband im Januar 2017 ein Ingenieurbüro mit einer Flussgebietsuntersuchung (FGU) und der Erstellung von Hochwassergefahrenkarten beauftragt. Das Auftragsvolumen beträgt rund 808000 Euro.
Nachschlag
Nun wird es einen Nachschlag geben: Rund 67000 Euro erhält das ausführende Büro Wald & Corbe für zusätzliche Datenerhebungen, deren Notwendigkeit bei der Auftragsvergabe noch nicht bekannt gewesen war. Weitere 76000 Euro sind nötig, um ein vom Land Baden-Württemberg bereitgestelltes hochauflösendes Laserscanmodell in die Untersuchungen zu implementieren. »Das bisherige digitale Geländemodell ist 15 Jahre alt, da fehlt die Siedlungsentwicklung der letzten Jahre«, sagte Peter Sackmann vom Büro Zink Ingenieure, der auf der Sitzung des Zweckverbandes am Freitag den Anwesenden die Gründe für die Mehrkosten erläuterte. „Das neue Modell liefert uns eine viel bessere und genauere Grundlage.“ Die dazu nötigen Laserscanbefliegungen und die terrestrischen Nachvermessungen an Gewässern und Gräben werden das Projekt aber nicht nur verteuern, sondern auch um 9 bis 12 Monate verzögern. Zudem sollen die aktuellen Daten der Ortsentwässerungen in das Modell eingearbeitet werden. „Dafür bekommt das Hanauerland aber ein Flussgebietsmodell, das auf dem neuesten Stand der Technik basiert“, so Sackmann.
Gang ins Gelände
Trotz aller hochauflösenden Modelle sei der Gang ins Gelände dennoch unerlässlich: Als für das letzte Wochenende starke und langanhaltende Niederschläge vorausgesagt wurden, waren die Messtrupps unterwegs, um die Aussagen der Computermodelle zu verifizieren. »Die Ergebnisse waren gut«, berichtete der Ingenieur. »Die Maßnahmen zum Überflutungsschutz haben gegriffen, wenn auch der Regen im Hanauerland schwächer ausfiel als erwartet.«
Da die Lenkungsgruppe Hochwasser die Verwendung des Laserscanmodells empfiehlt, ist davon auszugehen, dass die Mehrkosten förderfähig sind, so Sackmann. Damit blieben etwa 35000 Euro übrig, die vom Verband zu stemmen wären. Die Versammlung stimmte den Mehrkosten zu.