Vereinsfusion endgültig vom Tisch
Bei der Korker Ortschaftsratssitzung am Montag informierte Ortsvorsteher Patric Jockers das Gremium, dass die angestrebte Vereinsfusion am Mitgliedervotum der Neumühler gescheitert sei.
Schon mehrfach haben der SV Kork und der SV Neumühl den Versuch unternommen, sich zusammenzuschließen.
Bereits 2013 kamen die Vereinsspitzen zusammen, um eine mögliche Zusammenarbeit auszuloten: An beiden Spielstätten gab es Sanierungsbedarf, zudem existierten bereits mehrere Spielgemeinschaften zwischen den beiden Nachbarvereinen.
Auch ein Standort für eine gemeinsamen Sportanlage wurde gefunden, im Gewann Marxbosch beim Neumühler Grillplatz – ein „Kompromissplatz“, wie Korks Ortsvorsteher Patric Jockers es damals nannte. Keiner der beiden Vereine sollte das Gefühl haben, vom anderen „geschluckt“ zu werden, weshalb man den Ausbau einer der bereits bestehenden Sportstätten für beide Vereine ablehnte.
Während Kork Zustimmung signalisierte, lehnte der SV Neumühl 2016 den gemeinsamen Platz im Marxbosch ab.
Nachdem die Gespräche gescheitert waren, trieb der SV Kork die Erneuerung seines Platzes allein voran. Er beantragte bei der Stadt einen Ersatzbau für das marode Sporthaus und holte sich weitere Partner ins Boot, um das Freizeitangebot erweitern zu können: Die Leichtathletikabteilung des TV Kork, den Behindertensportverein, der dort ein Beachvolleyballfeld anlegen will, die Grundschule und den Oberlin-Schulverbund der Diakonie Kork.
Auch beim Stadtkämmerer hatten die Korker Erfolg: Im aktuellen Haushalt steht eine Million Euro für einen Neubau des Sporthauses bereit.
„Das ist viel Geld für einen Verein“, berichtete Ortsvorsteher Patric Jockers auf der Sitzung am Montag. „Da sind wir wieder auf den SV Neumühl zugegangen.“ Angestrebt wurde nun eine Fusion, aus dem ein neuer Verein hervorgehen sollte.
Jockers: „Kein guter Stil“
Die Corona-Pandemie jedoch bremste diese Pläne aus. Die Vereinsvorstände kamen überein, erst mit den anderen Beteiligten und der Stadt die Planung des gemeinsamen Projekts voranzutreiben, um dann die fertigen Pläne den Mitgliedern präsentieren zu können, berichtete der Vorstand des SV Kork, Andreas Weiß, am Rande der Sitzung. „Wir wollten erst in die Vereine gehen, wenn alles steht und wir eine schlüssige Vorlage haben“, sagte er.
Bei der Hauptversammlung des SV Kork Ende Juli wurde dies auch so kommuniziert, was von den Teilnehmern begrüßt wurde, so der Vorsitzende.
Der SV Neumühl habe seine Hauptversammlung bereits zwei Wochen früher abgehalten – und entgegen der Abmachung zu einer Abstimmung aufgerufen, „um eine Tendenz rauszuhören“, so Andreas Weiß. Die Mehrheit der dort Anwesenden habe bei diesem Stimmungsbild allerdings eine Fusion abgelehnt. „Die unschöne Tatsache hierbei ist, dass der SV Kork erst am 2. Oktober, also knapp drei Monate später, darüber informiert wurde, und das erst auf Anfrage, warum keine Antwort mehr auf die nach Neumühl geschickten Planungsvorschläge zurückkommt“, so Andreas Weiß.
Die Korker sind nun verärgert. „Das ist kein guter Stil unter Nachbarn“, so Patric Jockers. „Es ist alles versucht worden – und wir wurden wieder ausgebremst.“ Nun werde man das Ziel definitiv ohne den SV Neumühl weiterverfolgen.