Wie die Natur helfen kann

Von Fridays for Future zu Covid-19

Redaktion
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25. April 2020

Solche Parkbänke will die Naturlandstiftung Baden den Kehler Ortschaften kostenlos aufstellen. Vorsitzender Marco Lasch ruft dazu auf, Vorschläge zu unterbreiten, wo diese aufgestellt werden könnten. ©Naturlandstiftung Baden

Marco Lasch ist Vorsitzender der Naturlandstiftung Baden mit Sitz in Kehl-Bodersweier. Wir haben uns mit ihm über den Zusammenhang von Corona und Naturschutz sowie über seine Gedanken, Ideen und Projekte für Mensch und Natur während der Corona-Pandemie unterhalten.
 

Herr Lasch, noch vor gar nicht so vielen Wochen war „Fridays for Future“ ein großes Thema. Doch seit es die Pandemie gibt, spielt das keine große Rolle mehr. Dabei sagen Sie, beides hängt miteinander zusammen. 

Ja. Der Ausbruch der Pandemie war kein Zufall. Artensterben, Naturzerstörung und Klimawandel erhöhen das Risiko, dass Krankheiten von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Wo der Mensch rücksichtslos in die Natur eingreift, droht diese zurückzuschlagen, wie bei der Vogelgrippe, der Schweinepest und dem Sars-Virus. Man könnte es auch mit Ozonloch, Polkappenschmelze, Klimakrise übersetzen. 
Gegenwärtig fällt Fridays for Future und damit die Erinnerung an die unmittelbaren Folgen des menschengemachten Klimawandels aus und Liveblogs zur Ausbreitung des Virus sind der neue Hype. 

Nicht wenige Menschen vergessen eben schnell oder verdrängen vieles ... 

Das ist richtig. Wir als Naturlandstiftung Baden möchten aber einen anderen Weg gehen. Wir möchten gegen das Vergessen angehen und dafür sorgen, dass die Natur zu ihrem Recht kommt. Und die Menschen mit ihr. Aus unserer Sicht wird bis zum heutigen Tage weder in Naturbildung, Naturschutz noch in nachhaltige Naturnutzung in ausreichendem Maße investiert. Gerade jetzt, inmitten der Pandemie mit ihren unabsehbaren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen, will die Naturlandstiftung eine Reihe von Projekten initiieren, um Mensch und Natur eine Atempause zu verschaffen. Getreu unserem Motto „Wir führen Menschen und Natur zusammen.“

Welche Projekte sind das?

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Neben einem Malwettbewerb für Kinder („Male deinen schönsten Natur-Ort“) und wechselnden Ideen zur Beschäftigung von Kindern und Eltern draußen in der Natur gibt es das Projekt „Parkbank und Blog-Tagebuch“. Wir spenden 20 Ortschaften je eine Parkbank an einem Platz in der Natur. Wir bitten um Zusendung von Vorschlägen zur Aufstellung aus den Kehler Ortschaften. Sollte mehr als ein Vorschlag pro Ortschaft eingehen, werden einvernehmliche Lösungen gesucht. Die Aufstellung der Bank erfolgt nur mit Einverständnis des Grundstückeigentümers und unter Berücksichtigung naturschützerischer Belange. 
Wir bitten um Zusendung von Vorschlägen unter parkbank@naturlandstiftung.org. Sollten Parkbänke aufgestellt werden, schreiben Sie uns unter unserem Blog Ihre Gedanken, die Sie beim Verweilen auf diesen gehabt haben. 

Was wollen wir mit diesen Initiativen erreichen? 

Viele Erwachsene und Kinder sind in diesen Tagen gezwungen, sich ohne Arbeit und Schule, ohne die gelernten vorgegebenen Strukturen miteinander zu beschäftigen. Für nicht wenige Menschen könnte sich dieser Zustand noch verschärfen durch Arbeitslosigkeit, familiäre Probleme oder sogar durch Krankheit und Tod Nahestehender. 
Wir wollen einen Platz schaffen, wo sich Kinder und Eltern während eines Spazierganges ausruhen können. Wo die Natur heilt. Indem man die wunderbare Atmosphäre von Licht, Farben, Wind, Geräuschen, Gerüchen, Pflanzen und Tieren auf sich wirken lassen kann. 

Spüren Sie eigentlich Veränderungen bei den Menschen im Umgang mit der Natur – vor dem Hintergrund der aktuellen Virus-Pandemie?

Ja. Die Kontaktsperre führt dazu, dass Menschen sich für ihre unmittelbare Umgebung und damit auch für die Natur zu interessieren beginnen. Wir möchten helfen, alle Sinne dafür zu öffnen, wie viel Kraft der Aufenthalt in der Natur geben kann. Aber auch Bewusstsein dafür schaffen, dass wir der Natur bereits großen Schaden zugefügt haben. Wir hoffen, dass die Menschen bei ihren Spaziergängen und dem Verweilen in der Natur offenen Auges erkennen, dass wir Menschen langfristig niemals ohne Natur existieren können. Dass wir es mit dem Verdrängen und Vergessen nicht übertreiben sollten.
 

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