Vortrag über Demenz beim Diakoniefonds Legelshurst
Demenz muss kein »Schicksal« sein – man kann auch selbst einiges tun, um das Risiko zu verringern. Dies ist die Erkenntnis eines Vortrags, zu dem der Diakoniefonds Legelshurst eingeladen hatte.
Wie kann man einer Demenz-Erkrankung vorbeugen? Um diese Frage ging es bei einer Vortragsveranstaltung des Diakoniefonds Legelshurst im evangelischen Gemeindehaus. Der Andrang war groß: Es blieb kaum ein Stuhl frei.
Verhaltensstörungen, Aggressivität, Misstrauen, Angst
Stephan Wey, Facharzt für Innere Medizin und Naturheilkunde aus Lauf, begann mit einer Definition des Begriffs »Demenz« und nannte die Hauptsymptome der Hirnleistungsschwäche. Typische Anzeichen seien Verhaltensstörungen, Aggressivität, Misstrauen oder auch Angst. Zu den unbeeinflussbaren Risikofaktoren zählen laut Wey ein höheres Lebensalter, weibliches Geschlecht oder genetische Risikofaktoren. Außerdem könnten Feinstaub, Pestizide, Aluminium oder eine Narkose zu den Demenz-verschlechternden Faktoren gezählt werden.
Beeinflussbare Risikofaktoren
Es gebe jedoch auch beeinflussbare Risikofaktoren, die etwa in der Bildung und vor allem im Lebensstil zu suchen seien. »Macht Fernsehen dumm?«, fragte Wey in Verbindung mit Demenz und nannte zudem andere Gefahren wie Schlafstörungen, chronischer Stress, Bluthochdruck oder ein erhöhter Cholesterinspiegel. Auch Diabetes-Kranke hätten ein höheres Demenz-Risiko, weshalb man Diabetes vermieden oder konsequent behandeln müsse.
Bewegung ist wichtig
Als vorbeugende Maßnahmen empfahl er Gedächtnistraining, mediterrane Kost statt Fast-Food, kein Nikotin und sogar moderaten Alkoholkonsum: Ein Viertele Rotwein abends bei einem Buch oder Musik sei ein durchaus probates Gegenmittel. Ganz wichtig sei auch Bewegung. So verdoppele sein Demenz-Risiko, wer täglich weniger als einen Kilometer läuft. Zum Schutz vor Demenz im Alter ist es laut Wey auch wichtig, ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein – vor allem im Herbst/Winter, ebenso mit Magnesium und Zink.
Nebenwirkungen von Medikamenten
Ein breites Thema waren auch die Nebenwirkungen von Medikamenten in Verbindung mit Demenz, wobei Stephan Wey anhand von Einzelbeispielen aus seiner Praxis aus seiner Erfahrung erzählte.
Einige dieser zahlreichen Vorschläge schienen am Ende des Vortrags und auch bei der anschließenden kurzen Diskussions- und Fragerunde vielen Besuchern nicht fremd.