Vortrag zum Thema Klimaneutralität in Sand
„Was hinterlassen wir unseren Kindern?“ Diese Frage war Thema eines Gesprächsabends im Rahmen des Sommerferienprogramms des Vereins „Willst@Kultur“ in Sand.
Die Menschheit steht an einer Weggabelung: eine weltweite Klimakatastrophe auf der einen Seite, ein rettender gemeinsamer Kraftakt auf der anderen. Es geht dabei um die Zukunft für uns und die nächsten Generationen. Waldbrände, Starkregen, Überflutungen, Dürren: Wir erleben die Folgen der Klimakrise bereits vor der eigenen Haustür.
In der Wissenschaft besteht weitgehend Einigkeit, dass nie dagewesenes Leid auf die Menschheit zukommt, wenn die Erdüberhitzung nicht verhindert wird. Dabei ist der erforderliche Klimaschutz technisch und finanziell absolut machbar, meinte Frohmut Menze vom Gemeinwohl-Forum Baden und Mitarbeiter bei „German Zero“, bei einem Gesprächsabend zum Thema „Was hinterlassen wir unseren Kindern?“, zu dem der Verein „Willst@Kultur“ im Rahmen seines kulturellen Ferienprogramms für Erwachsene auf den Sander Dorfplatz eingeladen hatte.
Klimaplan für Deutschland
Dabei erläuterte Menze den „1,5-Grad-Klimaplan für Deutschland – Gemeinsamer Aufbruch gegen die Klimakrise“. Unter diesem Motto hat die Initiative „German Zero“ ein Projekt gestartet, dessen Ziel es ist, ein Gesetzespaket auf den Weg zu bringen, um Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Es gehe um eine Zukunft mit weniger Verschmutzung und Verschwendung und mit sauberen Energien, die den Wohlstand und ein Überleben aller sichern.
Folgen beseitigen ist viel teurer
Natürlich koste Klimaschutz Geld, so Menze. Aber die Kosten seien definitiv weit geringer als die Beseitigung der Schäden, die die drohende Klimakatastrophe anrichten würde. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes belegt laut Menze mit verlässlichen Zahlen, dass sich ein ambitionierter Klimaschutz, der Investitionen in Deutschland anstößt, aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive lohnt. Positive ökonomische Effekte ergäben sich in allen betrachteten Handlungsfeldern.
Drei Phasen
Historisch seien bei Herausforderungen dieser Größenordnung immer dieselben Phasen erkennbar: Erst die Leugnung des Problems, dann seine gleichsam hilflose Anerkennung (Ja, schon schlimm – aber was soll man machen?). Erst wenn genug kritische Masse erreicht ist, kippe die Situation zum Guten – und dann ändere die Gesellschaft entschlossen die Verhältnisse. Später blicke man auf die Vergangenheit zurück und versuche verwundert zu verstehen, wie der alte, schlechte Zustand so lange geduldet werden konnte.
Wider den „Wachstumswahn“
Die Menschen müssten von der Politik fordern, dass mit derselben Konsequenz und demselben Medienaufwand wie gegen Corona auch gegen die Umweltzerstörung, die Klimakatastrophe, Kohlekraftwerke, das Artensterben, den Abbau des Gesundheitswesens durch Ökonomisierung, krankmachende Produkte – von der Fleischherstellung in Massentierhaltung bis zur 5G-Mobilfunk-Technologie vorgegangen wird, so Menze. Vor allem müsse man gegen den „Wachstumswahn“ angehen, in dem Menze die Wurzel allen Übels sieht.
Um das Thema zu vertiefen ist angedacht, in Willstätt eine Umwelt-Initiativgruppe zu bilden. Kontakt für Interessenten: • 0 78 52/75 58 oder E-Mail: info@fraal-concerts.de