Kehl

Wanderausstellung in der Kehler Mediathek geht auf Globalen Süden ein

Karin Bürk
Lesezeit 3 Minuten
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07. Februar 2023
Die Ausstellung „Vergessen Welten und blinde Flecken“ will auf Tafeln zum Beispiel das Ausmaß der unausgewogenen Aufmerksamkeit und die mangelnden Reaktionen auf Katastrophen darstellen.

Die Ausstellung „Vergessen Welten und blinde Flecken“ will auf Tafeln zum Beispiel das Ausmaß der unausgewogenen Aufmerksamkeit und die mangelnden Reaktionen auf Katastrophen darstellen. ©Karin Bürk

Die Wanderausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken – Die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens“ geht der Frage nach, ob die deutsche Auslandsberichterstattung ausgewogen ist.

„Wie realistisch bilden die Medien die Welt ab?“ ist eine der Kernfragen der Medienwissenschaften und auch eine Frage, die sich wohl jeder Zuschauer oder Leser irgendwann einmal gestellt hat. Denn nicht selten weisen Medien einen blinden Fleck auf, wenn es sich um den Globalen Süden (sogenannte Dritte Welt- beziehungsweise Entwicklungs- und Schwellenländer) handelt. Die Ausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ in der Kehler Mediathek beruht auf einer gleichnamigen Studie, die das Ergebnis einer circa zehnjährigen Untersuchung der Berichterstattung der Tagesschau und anderer wichtiger Leitmedien ist.

Sendungen ausgewertet

Die Langzeitstudie „Vergessene Welten und blinde Flecken“ hat im Kern rund 5.500 Sendungen oder etwa 1370 Stunden der Hauptausgabe der wichtigsten deutschsprachigen Nachrichtensendung, der Tagesschau in den Jahren 2007 bis 2016 (sowie zum Vergleich 1996 und als Ergänzungen 2017 bis 2020) ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Berichterstattung geografisch sehr unausgewogen ist. Der Globale Süden wird in der Tagesschau wie in zahlreichen anderen untersuchten Medien massiv vernachlässigt. Es geht aber auch um die Frage, über welche Länder und Regionen sogenannte Leitmedien wie die „Tagesschau“ berichten und vor allem auch, welche Gebiete nicht oder kaum erwähnt werden. Nur ein Bruchteil der verfügbaren Sendezeit entfällt auf diese Staaten.

Wie die Studie zeigt, hat sich für die Corona-Jahre 2020 und 2021 die Vernachlässigung des Globalen Südens sogar noch weiter intensiviert und das, obwohl viele Staaten wie Indien und Brasilien massiv von den Auswirkungen des Virus betroffen waren. Im Jahr 2020 hat die „Tagesschau“ in circa 50 Prozent der Sendezeit über das Virus berichtet. Von dieser Sendezeit entfielen aber nur fünf Prozent auf die Länder des Globalen Südens.

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Es ist die Hoffnung des Autors Ludescher Hoffnung, dass die Studie und Ausstellung für die Existenz „blinder Flecken“ sensibilisieren und die „vergessenen Welten“ stärker in den Fokus der medialen und damit auch öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Eine konsequente Berichterstattung ist die Voraussetzung für das Verständnis und letztlich auch die Lösung von Problemen. Es gilt, die Aufmerksamkeit auf diese vergessene Welt zu lenken, wo sich teilweise tagtäglich Katastrophen ereignen, die nur am Rande oder gar nicht wahrgenommen werden.

Noch bis 28. April

Die Wanderausstellung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ ist aktuell bis einschließlich Freitag, 28. April, zu den gewohnten Öffnungszeiten in der Mediathek in Kehl zu sehen.
Die Studie, die Tafeln der Ausstellung, eine Videozusammenfassung, die Ausstellungsorte und -termine sowie eine Petition zur Beendigung der medialen Vernachlässigung des Globalen Südens können kostenlos unter folgender Internetadresse eingesehen oder heruntergeladen werden:

www.ivr-heidelberg.de

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