Wasser und Abwasser: Willstätter Leitungsnetz gut im Schuss
Die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung stehen in Willstätt finanziell solide da. Die Jahresabschlüsse 2022 der beiden Eigenbetriebe wurden jetzt vom Gemeinderat gebilligt.
Ein leichter Gewinn bei der Wasserversorgung, ein leichter Verlust bei der Abwasserbeseitigung: So präsentieren sich die Jahresabschlüsse der jeweiligen Eigenbetriebe, die stellvertretender Rechnungsamtsleiter Dennis Möschle jüngst dem Willstätter Gemeinderat präsentierte.
Das Rechnungsergebnis bei der Wasserversorgung weist unterm Strich einen Jahresgewinn von knapp 40.000 Euro aus – ein erfreuliches, wenn auch kein überragendes Ergebnis. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Gewinn um rund 6000 Euro geringer aus. Überhaupt sind die Jahresgewinne seit Jahren rückläufig, so Möschle – und das trotz leicht gestiegener Wasserverkäufe: Rund 512.000 Kubikmeter Wasser wurden von den Willstättern verbraucht – rund 6.300 mehr als ein Jahr zuvor. Hier machten sich die steigenden Aufwendungen etwa für die Unterhaltung des Leitungsnetzes (etwa bei den Hausanschlüssen) und die steigende Inflation bemerkbar.
Technisch gut gerüstet
Insgesamt ist der Wasserverbrauch in den letzten Jahren relativ konstant geblieben. Man könne daher von einem guten Zustand des Leitungsnetzes ausgehen, hieß es. Das Wasserwerk sei jedenfalls technisch gut aufgestellt, sodass größere Leckagen schnell erkannt werden könnten, so Bürgermeister Christian Huber. Mehr als 360.000 Euro hat der Eigenbetrieb 2022 investiert – vorwiegend in Verteilungsanlagen.
Überhaupt stellt sich die Finanzsituation im Eigenbetrieb „Wasserversorgung“ zufriedenstellend dar. Zwar finanziert der Eigenbetrieb seit 2017 alle nicht durch Beiträge gedeckten Investitionen über Kredite, was den Schuldenstand leicht ansteigen lässt; dennoch sind die Zinszahlungen bedingt durch die günstige Zinslage in den Jahren 2021 und 2022 und Umschuldungen erheblich gesunken. Ob das allerdings in den Folgejahren so bleibt, hängt auch von der Gesamtentwicklung der Wirtschaft ab.
Im Eigenbetrieb „Abwasserbeseitigung“ schließt das Wirtschaftsjahr 2022 mit einem Jahresverlust von rund 133.000 Euro. Der Verlust könne allerdings durch Gewinne aus den Vorjahren ausgeglichen werden, so Möschle. Auch bei der Abwasserbeseitigung machten sich Inflation und gestiegene Energiekosten in steigenden Aufwendungen bemerkbar.
Der Vermögensplan weist Ausgaben von fast 1,4 Millionen Euro aus. Rund 720.000 Euro wurden überwiegend in Verteilungsanlagen investiert. Unter anderem wurden in Hesselhurst und Legelshurst in größerem Umfang Schmutz- und Regenwasserkanäle verlegt – etwa in der Urloffener Straße und im Gewerbegebiet „Lehrwald“. Und in Eckartsweier wurden die bestehenden Kanäle gemäß der entsprechenden Konzeption saniert.
Mehr Geld für Sanierung
Angesichts des in den nächsten Jahren zu erwartenden hohen Investitionsbedarfs wird die finanzielle Ausstattung des Eigenbetriebs gestärkt. Die vom Gemeinderat beschlossene Strategie sieht vor, jährlich mindestens 500.000 Euro zu investieren – mit Schwerpunkt auf Sanierung von Leitungen, um die Substanz des Kanalnetzes langfristig zu erhalten. Zusätzlich sollen 100.000 Euro für Reparaturen bereitgestellt werden.