Weg frei für schnelles Internet in Kehl
Bund und Land fördern den Breitbandausbau in Kehl mit einem Betrag von insgesamt 5,9 Millionen Euro. 2022, verspricht der OB, solle es keine weißen Flecken mehr geben.
3,3 Millionen Euro vom Bund, 2,6 Millionen Euro vom Land: Insgesamt 5,9 Millionen Euro Zuschuss erhält die Stadt Kehl für den Ausbau des Breitbandnetzes in Auenheim, Leutesheim und Zierolshofen, Teilen des Kehler Hafens und im interkommunalen Gewerbegebiet Basic. Das geht aus einer Pressemitteilung der Kehler Stadtverwaltung hervor. Die Förderzusage sei dieser Tage im Rathaus eingegangen. „Jetzt können die Bauarbeiten beginnen und bis Ende 2022 gibt es in Kehl keine weißen Flecken mehr“, wird Kehls Oberbürermeister Toni Vetrano zitiert.
655 000 Euro muss die Stadt aus eigenen Mitteln für den Ausbau des Glasfasernetzes aufwenden. Am Ende der Maßnahme sollen 3512 Haushalte, 341 Unternehmen und zwei Schulen zuverlässig mit mindestens 50 Mbits pro Sekunde versorgt sein, 80 Prozent davon sogar mit 100 Mbits, verspricht die Stadt.
Bald geht’s los
Ein symbolischer Spatenstich findet am 24. September statt. Schon 2015 hatte sich Vetrano für den baldigen Breitband-Ausbau in Kehl ausgesprochen. In der Folge hatte die Deutsche Telekom im Eigenausbau von 2016 bis 2018 in der Kernstadt (mit Sundheim), im Gewerbegebiet Auenheim sowie in Kork und Neumühl insgesamt 13 500 Haushalte mit schnellem Internet versorgt. In Odelshofen, Bodersweier und Querbach konnten 1662 Haushalte angeschlossen werden, in Goldscheuer und Hohnhurst 3178.
Im Vorfeld hatte die Stadt ein sogenanntes Markterkundungsverfahren in Auftrag gegeben, um herauszufinden, für welche Bereiche des Stadtgebietes in den nächsten drei Jahren keine flächendeckende Versorgung erreicht werden kann. Auf dieser Basis stellte die Stadt im Januar 2017 ihren ersten Zuschussantrag beim Bund. Zeitgleich hat sich die Ortenau Breitband GmbH gegründet, an der sich auf Beschluss des Gemeinderats auch die Stadt Kehl beteiligt hat.
Auf der Basis des Ergebnisses des Markterkundungsverfahrens hat die Stadt ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren ausgeschrieben; dabei konnten Telekommunikationsunternehmen ihr Interesse an einem Ausbau des Glasfasernetzes in den bislang unterversorgten Bereichen in Kehl anmelden. Die Deutsche Telekom hat in diesem Verfahren den Zuschlag erhalten und wird daher in den nächsten Monaten mit den Bauarbeiten beginnen. Als Grund dafür dass das Verfahren einen so langen Zeitraum in Anspruch genommen hat, nennt die Stadt unter anderem eine zwischenzeitlich veränderte Förderkulisse durch den Bund.
Die Zuschusszusage von Bund und Land erlaubt es, dass in Kehl insgesamt 8,85 Millionen Euro in den Ausbau des Glasfasernetztes investiert werden. Vorher, heißt es, seien Tiefbauarbeiten mit einer Länge von insgesamt 69 Kilometern notwendig; dabei sollen 357 Kilometer Glasfaser und 129 Kilometer Lehrrohre verlegt werden.