Kehl

Wer bietet »Batman« Schutz?

Redaktion
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23. September 2017

Zwei einfliegende Mausohren. ©Stadt Kehl

Die Stadt bittet in einer Pressemitteilung darum, Fledermausquartiere zu melden. So soll eingeschätzt werden, wie viele der geschützten Tiere  und welche Arten in Kehl leben. 

Elegant sausen die kleinen Jäger auf der Suche nach Nahrung durch die Dunkelheit und flattern lautlos vor ihrem Winterquartier im Dachgebälk eines alten Wohnhauses umher: Fledermäuse können jetzt wieder vermehrt gesichtet werden, denn sobald die Tage kürzer werden und die ersten Blätter fallen, ist für sie die Zeit gekommen, auszuschwärmen, sich zu paaren und mit ihrem Flügelschlag direkt vor der eigenen Haustür Jungtiere auf das mögliche Winterquartier aufmerksam zu machen. Weil auch der Mensch an diesem Verhalten leicht erkennen kann, wo sich die bedrohten Tiere angesiedelt haben, hofft Sarah Koschnicke vom Bereich Stadtplanung/Umwelt auf die Mithilfe der Kehler: »Für den Schutz der Fledermäuse wäre es gut, einschätzen zu können, wo die Tiere ihr Quartier haben, wie viele es sind und welche Arten im Kehler Stadtgebiet leben«, erklärt die Umweltreferentin.

Sämtliche der 23 in Baden-Württemberg heimischen Fledermausarten seien mittlerweile stark gefährdet, weil viele Bauvorhaben ihre Lebensräume vernichteten: »Bei Sanierungs- und Renovierungsarbeiten oder Neubauten wird in der Regel jede auch noch so kleine Fuge verschlossen.« 

Damit werde den Tieren die Möglichkeit genommen, in die Gebäude zu gelangen und diese als Unterschlupf zu nutzen. Weil sich die Nachtschwärmer in kleinen Spalten, Schiefer- und Holzverkleidungen, hinter Fensterläden, in Kellern oder auf Dachböden ansiedelten, seien sie allerdings genau darauf angewiesen.

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»Wer ein Fledermausquartier bei sich zuhause entdeckt, hat viele Möglichkeiten, ohne hohe Kosten oder aufwändige Renovierungen die eigenen Ansprüche mit denen der Fledermäuse zu vereinen«, versichert Sarah Koschnicke in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Denn Gebäude fledermausfreundlich zu bauen oder zu sanieren und dadurch Lebensräume für die bedrohten Tiere zu schaffen und zu erhalten sei bereits mit einfachen Mitteln umzusetzen – beispielsweise mit Fledermauskästen, Einflugöffnungen oder schlichtweg dem Nichtbenutzen von Fensterläden, wenn sich Fledermäuse dahinter eingenistet haben. Zudem hätten Hausbewohner mit Fledermäusen im eigenen Garten einen entscheidenden Vorteil: »Eine einzige Zwergfledermaus frisst pro Nacht bis zu 4000 kleine Mücken«, argumentiert Sarah Koschnicke. 

Eine Fledermauspopulation von 200 bis 300 Tieren, die sich im Stadtgebiet angesiedelt hat, ist Sarah Koschnicke bereits bekannt: Im Giebelbereich des Kehler Hallenbads haben sich die selten vorkommenden Mückenfledermäuse eingenistet. Weil das Hallenbad nur dann baulich verändert werden darf, wenn sich keine Fledermäuse darin befinden, wurde ein Gutachterbüro damit beauftragt zu ermitteln, ob das Gebäude von den Tieren ganzjährig oder nur zu bestimmten Jahreszeiten als Quartier genutzt wird – mit den Ergebnissen ist im kommenden Jahr zu rechnen.

Bürger, die Fledermausquartiere im Stadtgebiet entdecken, werden gebeten, diese dem Bereich Umwelt unter • 0 78 51/88 11 98 oder per E-Mail an s.koschnicke@stadt-kehl.de zu melden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Kehl. Wer Fragen zur Gestaltung und zum Erhalt von Fledermausquartieren im eigenen Zuhause hat, kann sich ebenfalls an die Mitarbeiter des Bereichs Stadtplanung/Umwelt wenden.

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