Willstätt und Holtzheim wollen Partnerschaft vertiefen
Willstätt und Holtzheim (Elsass) wollen ihre Gemeindepartnerschaft vertiefen. Künftig soll sich ein binationales Partnerschaftskomitees speziell um die Jumelage kümmern. Dies beschlossen die Gemeinderäte auf ihrer ersten gemeinsamen Partnerschaftssitzung.
Zu einer ersten gemeinsamen Sitzung trafen sich dieser Tage die Gemeinderäte der Partnergemeinden Willstätt und Holtzheim (Elsass) im Bürgersaal des Willstätter Rathauses. Zu Beginn betonten Bürgermeister Christian Huber und seine Holtzheimer Amtskollegin Pia Imbs die Wichtigkeit der grenzüberschreitenden Kontakte. Künftig will man noch mehr die Bürger und Vereine mitnehmen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Willstätt.
Partnerschaft hat sich sehr gut entwickelt
In einem Bilderrückblick ließ man den bisherigen Verlauf der Partnerschaft Revue passieren. Die Partnerschaft habe sich sehr gut entwickelt und soll durch weitere Treffen und gemeinsame Projekte weiter ausgebaut werden, so das Resümee der Sitzung.
Gemeinsame Radrundfahrt im Sommer
Elvira Walter-Schmidt für Willstätt und Philippe Knittel, auf Holtzheimer Seite der Motor für die Partnerschaft, stellten die Termine für gegenseitige Besuche vor. Diese sollen in einem gemeinsamen Kalender zusammengefasst werden. Weitere Vorschläge kamen von den Gemeinderäten, von denen sich viele auch als Kontaktpersonen zu den Vereinen anboten. Unter anderem ist im Sommer eine Radrundfahrt mit gemeinsamem Picknick geplant. Und im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“ wird auch ein Team aus Holtzheim für die Willstätter fleißig Kilometer erradeln, versprach Knittel.
Knittel stellte anschließend die Idee eines binationalen Partnerschaftskomitees vor, das die Partnerschaft künftig begleiten und weiterentwickeln soll. Hierzu sollen Termine koordiniert, Veranstaltungen organisiert und Projekte umgesetzt werden, etwa ein gemeinsamer Presse- und Internet-Auftritt. Auch ein Logo für die Partnerschaft sei denkbar. Diese Anregung habe man sich bei der seit über 60 Jahren sehr gut funktionierenden Städtepartnerschaft zwischen Gengenbach und Obernai geholt, so Knittel.
Komitee soll paritätisch besetzt werden
Das Partnerschaftskomitee soll paritätisch mit mindestens drei Vertretern aus beiden Kommunen besetzt werden. Neben Elvira Walter-Schmidt und Philippe Knittel, die als Hauptakteure gesetzt sind, wurde der frühere Legelshurster Ortsvorsteher Hans Fladt als Willstätter Vertreter für das Komitee vorgeschlagen. Weitere Vertreter seien aus den Vereinen oder der Bevölkerung denkbar. Nach den Kommunalwahlen in Holtzheim am 15. März sollen die weiteren Vertreter aus Holtzheim benannt werden.
Austausch zwischen Familien denkbar
Als nächstes sollen die partnerschaftsrelevanten Termine kommuniziert und weitere Kontakte zwischen den Vereinen vermittelt werden. Damit die Verständigung künftig noch besser funktioniert, soll die Sprache des Nachbarn schon in Kindergärten und Schulen noch mehr vermittelt werden. Hierbei sei auch Austausch zwischen Familien denkbar, hieß es. „Für Erwachsene könnte ich mir zudem einen grenzüberschreitenden Tandem-Sprachkurs über die Volkshochschule gut vorstellen“, schlug Elvira Walter-Schmidt vor. Sie hob den Vorteil der kurzen Entfernung beider Gemeinde hervor: „In weniger als einer halben Stunde ist man mit dem Auto in der Partnergemeinde.“
Wie es heißt es auf Nachfrage aus dem Willstätter Rathaus hieß, will man sich künftig einmal im Jahr in „großer Runde“ treffen.
Partnerschaft Willstätt/Holtzheim
Die ersten Kontakte zwischen Willstätt und Holtzheim gehen auf gegenseitige Besuche der Theatergemeinschaft Hesselhurst und des „s’Kessbuchtheaters“ von Holtzheim vor mehr als 20 Jahren zurück. Erste Treffen der Gemeindevertreter gab es 2015, damals auf Willstätter Seite noch mit Bürgermeister Marco Steffens, der 2017 zunächst in Holtzheim und später in Willstätt die Partnerschaftsurkunden unterzeichnete. Mittlerweile haben sich Gemeindevertreter, Schulen, Vereine und auch die Bevölkerung bereits zu verschiedenen Anlässen in beiden Kommunen getroffen. So gehören gegenseitige Besuche bei den Neujahrsempfängen, den Kriegs-Gedenkfeiern im November und den Weihnachtsmärkten schon zu den festen Terminen. Mit Partnerschaftswanderungen wurden 2018 und 2019 das ein- und das zweijährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert.