Willstätter Schüler simulieren die Gemeinderatswahl
Wie funktioniert das mit der Gemeinderatswahl? Das erfuhren kürzlich die Neuntklässler der Moscherosch-Schule Willstätt – aus berufenem Munde: »Gastlehrer« war nämlich kein Geringerer als Willstätts neuer Bürgermeister Christian Huber.
»Demokratie« lautet das allgemeine Thema, mit dem sich zur Zeit die Schüler der Klasse 9c der Moscherosch-Schule Willstätt im Fach Erdkunde, Wirtschaft und Gemeinschaftskunde (EWG) beschäftigen. Diese Schüler werden im kommenden Schuljahr die ersten sein, die an der Moscherosch-Gemeinschaftsschule den Realschulabschluss ablegen.
Da war es naheliegend, auch die am 26. Mai stattfindenden Kommunalwahlen in Willstätt zum Unterrichtsgegenstand zu machen.
Versprechen eingelöst
Bereits am 22. Januar hatte Christian Huber, damals noch einer von vier Bürgermeisterkandidaten, im Rahmen einer schulinternen Interviewrunde angekündigt, im Falle eines Wahlsieges gerne erneut mit den Schülern ins Gespräch kommen zu wollen. Dieses »Wahlversprechen« löste er nun ein und hielt dieser Tage eine 90-minütige Unterrichtsstunde zu den Themen »Bürgermeisterwahl«, »Bürgermeisteramt«, »Gemeinderat« und »Beteiligung der Jugendlichen an der Kommunalpolitik«. Dabei stellte er den Jugendlichen unter anderem auch seine Pläne für einen Jugendgemeinderat vor.
Ein Anliegen Christian Hubers war auch, die Jugendlichen nicht nur theoretisch über das Wahlprozedere zu informieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Moscherosch-Schule. Die Schüler sollten auch einen Eindruck von der Wahlpraxis bekommen. Und so wurde die Gemeinderatswahl kurzerhand unter realen Bedingungen simuliert.
Drei fiktive Parteien mit jeweils sechs Schülern standen zur Wahl. Besondere Aufmerksamkeit richteten die Schüler auf die Erläuterungen Hubers, wann ein Stimmzettel gültig und wann er ungültig ist. Dabei lernten sie zu kumulieren und zu panaschieren und zeigten beim anschließenden Wahlgang, dass sie das Gelernte perfekt umsetzen konnten: 100 Prozent Wahlbeteiligung und keine ungültigen Stimmzettel ergab die Auszählung.
»Davon kann jede Kommunalwahl nur träumen!«, so Huber amüsiert. Bleibt abzuwarten, ob bei den Willstätter Kommunalwahlen im Mai ähnlich hohe Wahlergebnisse zustande kommen.