Willstätt: Glasfaser-Ausbau zieht sich
In der Sitzung vom 14. Juli 2021 hatte der Willstätter Gemeinderat beschlossen, die Deutsche Glasfaser (DG) mit dem Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde zu beauftragen. Bei der Umsetzung dieser Maßnahme mit der DG sollte ab November 2021 die Detailplanung erfolgen, sodass erste Bauabschnitte bereits im März/April 2022 in den Ausbau gehen sollten. Die DG plante damals, einen vollständigen Ausbau bis Ende 2022 realisieren zu können. Dieses Ziel sollte durch den gleichzeitigen Beginn in allen Ortsteilen erreichbar sein. Ende 2022/Anfang 2023 sollten alle Haushalte der Gemeinde vollumfänglich mit Glasfaser versorgt zu sein.
Nur Leerrohre liegen
Inzwischen neigt sich das Jahr 2024 dem Ende zu – und noch immer ist kein einziger Haushalt in der Gemeinde an das Glasfasernetz angeschlossen. Bisher wurden lediglich in Willstätt und Eckartsweier Leerrohre verlegt. Dabei mussten in diesem Jahr in beiden Ortsteilen Gehwege wieder aufgerissen und Leerrohre, die wohl nicht korrekt verlegt waren, wieder neu verlegt werden. In diesem Jahr wurden auch die Subunternehmen ausgewechselt, was zu weiteren Verzögerungen führte.
Seit über einem Jahr liegen in Willstätt und Eckartsweier Leerrohre an den Häusern. Rund 70 Anschlüsse wurden laut DG bisher komplett fertiggestellt – das heißt, es erfolgten Tiefbau, Bohrung, Setzung der Hausübergabepunkte, Einblasen der Kabel und das Spleißen und Messen. Aber schnelles Internet gibt es dadurch noch nicht.
Diese Woche haben in der Sandgasse die Arbeiten zum Bau der Backbone-Strecke begonnen. Diese Arbeiten sollten eigentlich Anfang August beginnen, haben sich aber nach Angaben der DG wegen fehlender Genehmigungen – die Sandgasse ist Landstraße – verzögert. Der Bau der Backstone-Strecke steht laut DG in nächster Zeit im Fokus, dann werden die Hausanschlüsse gebaut. Geplant ist, dass die ersten Kunden in Willstätt und Eckartsweier im vierten Quartal dieses Jahres aktiviert werden. Man darf gespannt sein, ob das tatsächlich so kommt.
Auch bei Bürgermeister-Stellvertreter Tobias Fahrner wächst die Verärgerung. Es sei schade, dass die Zusagen, die die DG gemacht hat, nicht eingehalten wurden und dass in Hesselhurst, Legelshurst und Sand, wo das Internet am langsamsten ist, noch überhaupt nicht begonnen wurde.