Wohnzimmerkonzert in der Mediathek
Schummrige Beleuchtung, kleine Leuchten und Knabbereien auf den Stehtischen, eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre zog am Freitag durch die Bücherregale in der Mediathek. Unterhaltung mit der Alex-Kunz-Band war angesagt. Dafür kamen sogar einige Zuhörer aus Frankreich und solche, die noch nie die Mediathek besucht hatten.
Gleich zu Beginn des Konzertes wurden die Besucher einfühlsamen mit »Father and Son« von Cat Stevens und »Oh Yeah (On The Radio)« von Roxy Music auf eine musikalische Reise mit nach Amerika genommen. Bei »Englishman in New York« bewegten sich schon zaghaft die ersten Köpfe zum Rhythmus des Liedes.
Auf nach Südamerika
Als Elvis-Presley-Fan, wie Alex Kunz den Zuhörern verriet, durfte natürlich das berühmte »In the Ghetto« nicht fehlen. Durch seine prägnante Stimme kam er dem Original sehr nahe. Dann ging die Reise weiter nach Paraguay; mit einem kleinen Abstecher zwischendurch nach Peru. Es folgten Gassenhauer der Rock- und Popszene der zurückliegenden Jahrzehnte. Von Bryan Adams über Smokie bis hin zu Eagles »Hotel California« reichte das ausgesuchte Best-of-Repertoire der Band. Im »Summer of 69« angekommen, waren sich die Mitglieder der Band einig: »Heute Abend war das die beste Version, die wir von diesem Lied gespielt haben.« Selbst ein kleiner Junge, der seine Füße entspannt auf der Rückenlehne des vor ihm stehenden Stuhls gelegt hatte, bewegte diese im Takt der Töne auf und ab.
»Immer wieder eine eigene Magie bewirkt bei uns Pink Floyd, wenn wir ›The wall‹ live spielen«, erzählte freudestrahlend Mediatheksleiter Hannes Britz; und bei »Stand by me« war dann auch die Magie auf das Publikum übergesprungen.
Pure Magie
Wie bei einem Magier, der gleich eine Überraschung aus dem Hut zaubert, wurde nun mit Spannung das letzte Lied erwartet. Als die ersten Töne von Britz am Klavier erklangen, setzte ziemlich schnell lautes Mitsingen und Klatschen aus dem Publikum ein. Zwar ist Udo Jürgens doch nicht nach New York gereist, aber sein Lied »Ich war noch niemals in New York« ist in der Mediathek angekommen. Langsam ging die Musikreise zu Ende. Ohne Zugaben durften die drei Jungs die Bühne aber nicht verlassen.
Stimmungsvoll
Die Alex-Kunz-Band hat an diesem Abend wieder gezeigt, dass sie für gute Stimmung sorgt, egal wo sie auftritt. Die Band, das ist Sänger und Gitarrist Alex Kunz, der auf eine 20-jährige Bühnenerfahrung und mittlerweile auch auf über 1000 gebuchte Auftritte zurückblicken kann. Seit zwei Jahren gehört Hannes Britz am Klavier dazu. Sebastian Durst an der Djembé ist der Dritte in der Band. Die Djembé ist eine einfellige Blechtrommel aus Afrika, deren Korpus aus einem ausgehöhlten Baumstamm besteht und die Bespannung meist aus geschorenem Ziegenfell. Das Instrument zeichnet sich durch sein umfangreiches Klangspektrum aus. Gespielt wird sie mit bloßen Händen. Sie rundete das Zusammenspiel der drei Musiker bei den dargebotenen Songs ab.
Unter heftigem Applaus ging nach über zwei Stunden ein unterhaltsamer Konzertabend zu Ende.