15 000 Euro für »Genießerpfad«
Hausach. Hartmut Märtin stellte in der Gemeindeeratssitzung am Montag die Planung für einen Genießerpfad »Hausacher Bergsteig« vor. Derzeit werden in einer Broschüre der Schwarzwald Tourismus GmbH acht Genießerpfade aufgeführt – im nächsten Jahr sollen 20 Touren im Schwarzwald das neue Label tragen, »und der Hausacher Bergsteig soll unbedingt dabei sein«, wünscht sich Hartmut Märtin, der schon seit zwei Jahren daran arbeitet.
»Wandern ist kein Sport, sondern ein Lebensstil. Auf dem Wandermarkt entschedet sich die touristische Zukunft der deutschen Berglandschaften«, ist Märtin sicher, dass ein solcher Genießerpfad, für den überregional geworben werden wird, auch Hausach als »Wanderort« weiterbringt. Schon jetzt gehört Hausach zu jenen »ausgezeichneten Wanderorten«, die ihren Gästen besonders viel Service rund um das Thema Wandern bieten.
»Die Wanderer suchen heute nicht mehr die breiten, großen Forstwege, sondern eine ausgesuchte, schöne Tour«, verwies Märtin darauf, dass auf dem Wandermarkt »erlebnisorientierte Wege mit stündlich neuen Eindrücken« konkurrieren. Die ideale Wanderdestination sei eine Region, »Lokalpatriotismus springt zu kurz«, so Märtin.
Der »Hausacher Bergsteig« wird für das »Deutsche Wandersiegel« in über 200 Einzelmerkmale in 34 Kriterien bewertet. »Er lebt von der Vielfalt und von gigantischen Aussichten«, stellte der Kulturamtsleiter den 12,2 Kilometer langen Pfad kurz vor: »Mit 700 Höhenmetern durchaus etwas Sportliches!«
»Fröhlicher Höhenpflock«
Nach jedem Aufstieg soll eine von 15 rustikalen Holzbänken zum Ausruhen einladen, und an den schönsten Aussichtspunkten sollen zehn Wohlfühl-Liegebänke zum Liegen und Staunen platziert werden. Zum Ansporn gibt es »fröhliche Höhenpflöcke«, die mit heiteren Sprüchen kommentieren, wieviel Höhenmeter der Wanderer schon geschafft hat – eine Idee von Jochen Becker vom Deutschen Wanderinstitut. Laut Untersuchungen kommt bei den Wanderern »Kulinarik vor Kultur«. Da es keinen Gastronomiebetrieb am Bergsteig gibt, hofft Märtin, dass die drei anliegenden Bauernhöfe in einem »Naturkühlschrank« Erfrischungen gegen eine Spende bieten.
Die Frist 28. November zur Umsetzung werde man keinesfalls schaffen. Er werde aber eine Fristverlängerung beantragen, einen Platz in der Broschüre reservieren und die Schilder und Möblierung im Frühjahr anbringen lassen: »Dann können wir im April/Mai den Hausacher Bergsteig eröffnen«.
15 000 Euro sind für Beschilderung und Möblierung veranschlagt. Vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord gibt es einen Zuschuss von 3332 Euro. Der Gemeinderat ließ sich von der Begeisterung des Kulturamtsleiters anstecken und stimmte einmütig zu. Nun hofft man, dass sich Ehrenamtliche ebenso anstecken lassen und helfen, den Pfad zu pflegen und zu erhalten. Udo Prange regte an, den Bergsteig in der Stadt beginnen und enden zu lassen, damit man die Wanderer auch in der heimischen Gastronomie halten könne.