160 Oldtimer keuchen aufs Moosenmättle
An die 160 teils sehr betagte landwirtschaftliche Geräte keuchten am Sonntag anlässlich des Sommerfests des Kirnbacher Rohölclubs aufs Moosenmättle, um sich von unzähligen Fans bewundern zu lassen.
Die siebte Auflage des Sommerfests des Kirnbacher Rohölklubs war wieder ein voller Erfolg: Die gleiche Anzahl an angemeldeten Schleppern und anderen landwirtschaftlichen Geräte wie im vergangenen Jahr versammelte sich auf dem Moosenmättle. Das Fest begann wie gewohnt am Samstag mit dem Preisskat des Skatclubs Kirnbach. Am Abend gab es dann wieder den beliebten Hock am Lagerfeuer mit einschlägigen Fachsimpeleien der Oldtimer-Fans. Auch die ersten Schlepper waren schon mit Wohnwagen im Schlepptau auf den Berg gekommen.
Am Sonntag gegen Mittag schnaufte der Hauptanteil der 160 teils sehr betagten Schlepper und landwirtschaftlichen Spezialmaschinen oft von weit her und unter gefährlich wirkender Rauchentwicklung auf das Moosenmättle. Die längste Anreise hatte wohl ein Schlepper aus Tuttlingen, der ganze drei Stunden allein für die Anfahrt benötigt hatte.
Honigschnaps zur Begrüßung
Bei geradezu winterlichen Temperaturen von um die zwölf Grad auf dem in 780 Metern Höhe gelegenen Hochplateau auf dem Liefersberg kam das Begrüßungsgeschenk, ein Fläschchen Honigschnaps vom Berghansenhof, für die gut durchlüfteten Schlepperpiloten gerade recht. Dort standen sie in Reih und Glied, die betagten und gehätschelten technischen Wunderwerke und ließen sich von den unzähligen Besuchern gebührend bestaunen. Neben schier unzähligen Schleppern aller Marken und Baujahre gab es da auch Unimogs, Erntemaschinen, einem Willis-Jeep der US-Army des Baujahrs 1939, Motorsägen aller Art und sogar Fahrrad-Oldtimer wie ein Draiss-Laufrad von 1817 sowie ein imposantes Hochrad. Aber die vielen Besucher wurden nicht nur von den Traktoren, Unimogs und Spezialmaschinen auf den Liefersberg gelockt; auch der opulente Mittagstisch hatte es den Gästen angetan.
Nur kurze Strecken
Reichlich angerosteter Besuchermagnet und zugleich das älteste der aufgefahrenen Fahrzeuge war ein Fordson N von 1934; der ist zwar fahrbar, war aber wegen seiner geringen Höchstgeschwindigkeit (fünf bis sechs Stundenkilometer) auf einem Hänger auf den Berg verfrachtet worden. »Der hält nur ganz kurze Strecken durch«, erklärte der Gengenbacher Besitzer die Schwächen seines alten Fahrzeugs. Auch andere reichlich betagte Prachtstücke waren zu bewundern, etwa ein prächtiger MAN-Bulldog von 1948, ein Lanz-Bulldog des Baujahrs 1946 und ein Allgaier-Schlepper von 1951. Ein seltener, polnischer Ursus von 1964 war ebenso dabei wie ein winziger Agria von 1967, auf dem der neunjährige Elias aus Mühlenbach gleich Probe sitzen musste.
Und, eingerahmt von einem 56er Lanz und einem 55er Fahr, war ein Dutton-Sportwagen, Marke Eigenbau von 1981 zu bestaunen.
Rohöl-Chef Michael Hils jedenfalls war mit der Resonanz trotz der kühlen Witterung »mehr als zufrieden« und dachte schon an das achte Schleppertreffen im kommenden Sommer. »Vielleicht haben wir dann wieder mehr Glück mit dem Wetter«, hofft er.
Schon am frühen Nachmittag traten die ersten Schlepper ihre oft langwierige Heimreise an; bei der geringen Geschwindigkeit ihrer betagten Prachtstücke mussten sie sie einiges an Zeit ein für den Nachhauseweg einplanen.