733 Personen in Wolfach auf Corona getestet
Die zweite Station von Sozialminister Manfred Lucha war am Freitag die Corona-Ambulanz und Corona-Abstrichstelle im Alten Bahnhof in Wolfach. Dort bekam er aktuelle Corona-Infos aus dem Landkreis.
Nach seinem Besuch im Ortenau Klinikum Wolfach machte sich Manfred Lucha auch ein Bild von der Corona-Abstrichstelle und Corona-Ambulanz im Alten Bahnhof. Die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) befindet sich seit dem 26. März direkt in dem Gebäude neben dem Wolfacher Bahnhof. Kurze Zeit später entstand im Schulterschluss mit dem Ärztenetzwerk Medizinisches Qualitätsnetz Kinzigtal (MQNK) und dem Gesunden Kinzigtal dort auch eine von kreisweit fünf Corona-Ambulanzen. Nach strengen Regeln sollte diese die Kinzigtäler Artzpraxen entlasten (wir berichteten).
18 Praxen beteiligt
„Das hat wunderbar geklappt. Innerhalb weniger Tage wurde eine komplette Infrastruktur aufgebaut“, fasste der Geschäftsführer des Gesunden Kinzigtals, Christoph Löschmann, zusammen. Auch die Verteilung von Schutzmasken und -Kitteln wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten gut gemeistert.
Insgesamt wurden seit der Öffnung der Corona-Abstrichstelle 733 Menschen (Stand Freitag) getestet, von denen 43 Tests positiv ausfielen, erläuterte Janina Stunder vom Gesunden Kinzigtal. 18 Praxen waren daran beteiligt. Nach drei Wochen kam dann auch eine Fiebersprechstunde (Corona-Ambulanz) als Entlastung für die Praxen hinzu. Hier wurden 13 Patienten behandelt, die entweder schon positiv getestet wurden oder die coronaspezifische Symptome aufwiesen, ergänzte ihre Kollegin Susanne Halsinger. „Die Organisation war bei uns ein bisschen anders als anderswo, wir haben Anfragen für Abstriche von den Hausärzten zentral beim Gesunden Kinzigtal koordiniert. Dies hat die Praxen auch sehr entlastet“, freute sich Halsinger.
Schonung der Testkapazitäten-Ressource
Manfred Lucha empfand gerade diese „Patientensteuerung“ und dadurch die Schonung der Testkapazitäten-Ressource als Grundlagen, warum das Kinzigtal die erste Belastungsprobe so gut genommen habe. Dies sei eine enorme Leistung gewesen. „Denn das funktioniert in Großstädten noch nicht so optimal. Da gehen viele Menschen zu zahlreichen Ärzten, was nicht sein müsste“, so baden-württembergische Minister für Soziales und Integration. Gerade hier sei man auf jeden Fall für eine mögliche „zweite Welle“ gewappnet. Denn das Ziel sei es weiterhin, „eine unkontrollierbare Verbreitung zu verhindern“.
Info: Die Abstrichstelle wird nach derzeitigem Stand auch über den Schulstart am Montag, 14. September, hinaus im Alten Bahnhof untergebracht sein.