Abend der Töne und der Texte in Schiltacher Stadtkirche
„Töne und Texte im Advent“ hieß die Veranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde am Samstag in der gut besetzten Schiltacher Stadtkirche. Sieben musikalische Formationen spielten und sangen dabei adventliche Weisen.
Mit „Jubilate Deo“ und flackernden Lichtern zog der Kinderprojektchor unter Flötenklängen in die dunkle, lediglich von Kerzen beschienene Kirche ein: So stimmungsvoll begann in der evangelischen Stadtkirche Schiltach am Vorabend des zweiten Advents ein mit „Töne und Texte im Advent“ überschriebener Abend. Eine ganze Reihe musikalischer Gruppierungen wie eben der Kinderprojektchor, ein Gospelprojektchor, „Die Bäänd“, ein Cello-Trio, ein Cello-Flöten-Duo, der Posaunenchor und auch die Orgel gestalteten das musikalische Programm des Abends. Die dazu sorgsam ausgewählten Texte trug die Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug vor.
Mit „L’inverno“ aus Antonio Vivaldis „Le quattro stagioni“ erfüllte der Posaunenchor unter der Leitung von Anna Myasoedova den zu gut zwei Dritteln besetzten Kirchenraum mit majestätischem Klang. Marlene Schwöbel-Hug begrüßte die Sänger, Musikanten und die vielen Gäste und erzählte eine Geschichte um den Dichter Rainer Maria Rilke, der einst in Paris eine Bettlerin mit einer geschenkten Rose glücklich machte.
„Zeit der Herzensgeschenke“
„Weihnachten ist auch die Zeit für Herzensgeschenke“, sagte die Pfarrerin und las eine weitere Geschichte von Karl Heinrich Waggerl vor. Bei der sollte ein missmutiger Esel Maria und das Kind nach Ägypten tragen – und das Kind schenkte ihm zum Dank eine so köstlich schmeckende Distel, dass das Tier dankbar die Ohren faltete. Und ein unbekannter New Yorker drückte sein Staunen darüber aus, dass ein vor 2000 Jahren geborenes Kind solch einen Weihnachtsverkehr in der Fifth Avenue verursachen konnte. Zum Schluss der Lesung ging mit den Worten von Hanns Dieter Hüsch über einer zerrütteten Erde Gottes Herrlichkeit auf.
Hinreißend sang der Kinderprojektchor unter der Leitung von Mareike Götz und Emma Schuffenhauer „Der Himmel kommt zu uns“ und „Warten, weiter warten“ von Markus Heusser. Der Gospelprojektchor sang ebenso andächtig wie schwungvoll den Gospel „All night, all day“ sowie den Gospel-Klassiker „Down by the riverside“.
Musikalische Überraschung
Für eine ganz besondere musikalische Überraschung sorgten Susanne Bühler, Hannah Biegert und Emma Schuffenhauer, die als Cello-Trio Friedrich Smetanas „Die Moldau“ spielten: ein ganz und gar ungewöhnliches Klangerlebnis. Nicht weniger ungewöhnlich klang der Marsch aus Peter Tschaikowskis „Der Nussknacker“ – von Emma Schuffenhauer auf Flöte und Cello interpretiert.
Auch die Gemeinde war am Gesang beteiligt, etwa bei den gemeinsam gesungenen „Tochter Zion“, „Wie soll ich dich empfangen“ und bei dem abschließenden „Macht hoch die Tür“.