Abschied eines Rekordhalters an der Parkinson-Klinik in Wolfach
„Das ist neuer Rekord! Wir hatten noch keinen Mitarbeiter, der so lange in der Klinik beschäftigt war“, betonte Heiko Stegelitz, Geschäftsführer der Parkinson-Klinik Ortenau, am Montag zur offiziellen Verabschiedung von Johannes Dietrich. 42 Jahre lang war der Wahl-Wolfacher als Krankenpfleger in der Einrichtung tätig – jetzt ist er bereits seit zwei Monaten in Rente.
Lange Entwicklung mitgemacht
1979 trat Dietrich den Dienst in der Parkinson-Klinik an, die damals noch Klinik Dr. Wohlauf KG hieß. „Zwei Tage später bin ich gerade mal sieben geworden“, blickte Stegelitz zurück. Drei Umfirmierungen habe Dietrich mitgemacht – von der KG zur GmbH, dann zur Parkinson-Klinik Wolfach und schließlich zur Parkinson-Klinik Ortenau –, drei Eigentümer, vier Chefärzte und vier Pflegedienstleiter miterlebt. Er sei ein echtes Urgestein, lobte der Geschäftsführer. „Sie waren ein sehr geschätzter Mitarbeiter, sehr zuverlässig, ruhig und gelassen.“
Dem Lob schloss sich Betriebsratschef Wolfgang Welle an: „Er war immer einer, den man nie gehört hat.“ Nicht etwa aus Gleichgültigkeit, nein: „Er war ein ruhender Pol in der Pflege. Dich hat man nie auf die Palme gebracht.“ Chefarzt Wolfgang Jost betonte: „Wir bräuchten mehr wie Sie!“ Dietrich sei immer präsent gewesen, weder Ärzte noch Kollegen oder Patienten hätten ihn aus der Ruhe gebracht.
Berufliches und privates Glück
„Ab und zu war’s mal stressig, dann wieder weniger“, blickte Dietrich auf seine Zeit in der Klinik zurück. Seine Ausbildung absolvierte er einst im Krankenhaus in Freudenstadt. Doch weil ihm der Job dort keine Freude bereitete suchte er eine neue Herausforderung – und fand sie dank des damaligen Pflegenotstands buchstäblich von einem Tag auf den anderen am Straßburgerhof. „Wenn jemand hier weggeht, verschlechtert er sich“, sagte Dietrich. Mit der Parkinson-Klinik fand der Neu-Ruheständler übrigens nicht nur sein berufliches Glück, auch privat passte es: Ehefrau Silvia Dietrich zählt weiter zum Team der Klinik, gemeinsam wohnt das Paar auch seit Jahren im eigenen Haus am Straßburgerhof. Was nun auf ihn wartet? Rollertouren, sein Faible für Uhren und Pflanzen und natürlich der Hund.