Abschied vom Badepark mit Wehmut und Vorfreude
Bei einem letzten Schwimmbadhock nahmen gestern die Badegäste gemeinsam mit dem Badepersonal und Vertretern der Stadtverwaltung Abschied vom Badepark, der nun bis zum Sommer 2019 nicht zur Verfügung stehen wird. Trotz heiterer Stimmung lag Wehmut in der Luft.
Blendendes Wetter hatte Badeparkleiter Michael Hug für den letzten Öffnungstag des Badeparks bestellt. Die Spätsommersonne tröstete etwas über den wehmütigen Abschied hinweg, den die Badegäste und das Badeparkpersonal gestern nehmen mussten. Dann anders als sonst wird man sich nicht nächste Woche schwimmend im Hallenbad begegnen. Beide Bäder schließen für voraussichtlich knapp zwei Jahre und werden dann vermutlich nicht mehr wieder zu erkennen sein.
»Jetzt geht’s noch, heute Abend wird es sicher komisch werden«, sagte Michael Uhl, der gemeinsam mit Benjamin Becherer seit zwölf Jahren im Sommer im Freibad und im Winter im Hallenbad für die Badegäste da war. Nun warten auf ihn zwei Jahre lang ganz andere Aufgaben, wenn er den Umbau der beiden Bäder begleitet. »Wir haben heute noch die 41 000 voll gemacht«, sagte er zu den Besucherzahlen. Eine gute Zahl, wenn man bedenkt, dass das Bad nur noch beschränkte Öffnungszeiten hatte.
»Längste Baustelle«
»Es kam alles anders«, sprach Bürgermeister Manfred Wöhrle vom zweiten Abschied – den eigentlich war der Baubeginn ja bereits nach der letzten Saison geplant. Er sei froh, »wenn’s endlich los geht, das ist die längste Baustelle meiner Amtszeit« sagte er. Rund 2,5 Millionen Besucher zählte das Freibad in den gut 50 Jahren, 1,3 Millionen das Hallenbad. Wöhrle rechnet für die erste Novemberhälfte mit einer Zweckverbandsversammlung, bei der die Entkernung des Hallenbads vergeben werden kann.
Dann werde über den Winter das Hallenbad entkernt und im Frühjahr mit dem Bau beider Bäder begonnen. Wöhrle dankte unter großem Beifall dem »fachlich kompetenten und freundlichen Badeparkpersonal« und drückte die Hoffnung aus, dass alle Stammgäste ab dem Sommer 2019 wieder zurückkehren, »und dass dann hoffentlich Wasser im Becken ist«. Man werde dann viel besser die Wende üben können, spielte er auf die kürzeren Schwimmbahnen an.
Auch Michael Hug nahm bewegt für knapp zwei Jahre Abschied von »seinen« Badegästen und zählte auf, dass auch der Bauhof, der die Außenanlagen pflegt und für einen blühenden Badepark sorgt, die Verwaltung, die die Organisation, Werbung und das Rechnungswesen übernimmt und besonders auch die Kioskbetreiber Annick und Klaus Hansert sehr viel zum Erfolg des Badeparks beigetragen haben.
»Für uns geht hier ein Stück Kindheit und Jugend«
»Für uns geht hier ein Stück Kindheit und Jugend«, sagte Elisabeth Schmider, und Barbara Kern nahm wehmütig Abschied vielen schönen »Urlaubstagen«. Sie wie auch andere junge Mütter werden nun werktags wohl Fahrgemeinschaften für ihre Kinder nach Haslach organisieren, am Wochenende »alle Bäder und Baggerseen der Region unsicher machen« und freuen sich auf das, was da 2019 kommen soll.
Der ehemalige Bademeister Horst Ukat hat bereits im vergangenen Jahr Abschied genommen – jetzt falle es nicht mehr schwer. Nun freue er sich aber unbändig auf das neue Bad: »In meinem Alter braucht man keine so langen Bahnen mehr«, scherzte er.