Jugend macht Zeitung

Abschlussprüfungen: "Bin froh, dass es losgegangen ist"

Julia Welle
Lesezeit 4 Minuten
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23. Mai 2019

(Bild 1/2) Der Höhepunkt einer langen Schulzeit: Jedes Jahr schreiben Schüler der Abschlussklassen die finalen Prüfungen. Dafür sind intensive Vorbereitungen nötig, die vorübergehend manches Hobby hinten anstehen lassen. ©Reiff Medien

Die Abschlussprüfungen an den Kinzigtäler Schulen sind in vollem Gange. Mittendrin und live dabei ist auch unser Journalismus-AG-Mitglied Julia Welle (15), die an der Graf-Heinrich-Schule in Hausach den Hauptschulabschluss macht.

Am 14. Mai war es soweit: An der Graf-Heinrich-Schule in Hausach, wie an allen anderen Hauptschulen in Baden-Württemberg auch, begannen die schriftlichen Hauptschulabschlussprüfungen. Seit Ende Februar bereite ich mich nun schon intensiv darauf vor. In Anbetracht dessen, dass ich auf normale Arbeiten immer ein bis zwei Wochen vorher mit lernen begonnen habe, ist das sicherlich sehr früh. Aber: Hier geht es ja auch nicht um eine von fünf bis sechs Klassenarbeiten pro Schuljahr, sondern das Ende meiner neunjährigen Schullaufbahn an der Grund- und später Hauptschule in Hausach. Es geht um den Abschluss, der es mir dann theoretisch möglich macht, sofort eine Ausbildung zu beginnen oder, so werde ich es machen, eine weiterführende Schule zu besuchen. 

Eigentlich hat die Abschlussprüfungszeit bereits viel früher begonnen. Denn: Im Dezember hatten wir – meine Klassenkameraden und ich, bereits die Projektprüfung. Diese fächerübergreifende Aufgabe wird in Gruppen gemeistert. Zu Fünft mussten wir, und auch die anderen Gruppen, ein Thema aussuchen – egal welcher Art – und dieses innerhalb einer Woche aufbereiten. 

Viel Recherche

Wir haben uns für das Thema Trachten entschieden. Dazu haben wir beispielsweise ein Interview mit einer Scheppelmacherin geführt, die uns unter anderem verraten hat, wie viele Perlen ein Scheppel auffasst. Die Ergebnisse unserer vielen Recherchen haben wir dann in Form einer Gliederung und eines Referats niedergeschrieben und anschließend zwei Lehrern präsentiert. Zum Glück lief diese erste »Prüfung« für mich recht gut. 

Ach ja und dann war da im März noch die Englisch-Dezentral-Prüfung. Das ist ein Teil der englischen Abschlussprüfung. Wie sie lief? Na ja ging so, aber Englisch war noch nie meine Stärke. 
Und seit Ende Februar gibt es nun also kaum einen Tag, an dem ich nichts für die schriftlichen Prüfungen im Mai, die letzte ist am 28. Mai, mache. Ich habe mir den Pauker bestellt, das ist ein Prüfungsvorbereitungs Buch, in dem man nicht nur viele Übungen, sondern vor allem auch alte Prüfungen der vergangenen Jahre findet und bearbeiten kann. Inklusive Lösungen, versteht sich. Ich muss ja wissen, ob ich alles richtig mache. 

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Lernzeiten eingebaut

Ich habe mir meine Tage mittlerweile eingeteilt, besser gesagt ich habe Lernzeiten in meinen Alltag eingebaut. Je nach Stundenplan habe ich an die Hausaufgaben meistens noch ein- bis zwei Stunden Prüfungsvorbereitung angehängt. Natürlich gab und gibt es auch Tage, an denen das nicht so geklappt hat. Etwa, wenn mein Kopf von der Schule noch komplett voll war. In solchen Fällen hab ich dann »Feierabend« gemacht, denn wirklich was gebracht hätte das Weiterlernen dann ohnehin nichts. 
Ob ich mich schon gut vorbereitet fühlen, fragt ihr euch? Ehrlich gesagt nicht. Aber ich glaube, das ist ganz normal. Die Meisten gehen vermutlich in die Prüfung und denken, sie hätten noch mehr machen müssen. Und ein bisschen Aufregung gehört ohnehin dazu. 

Endlich Ferien

Ehrlich gesagt bin ich mittlerweile nur noch froh, dass es endlich losgegangen ist und die ganze Prüfungszeit dann auch ein Ende findet. Bis dahin ist es allerdings noch etwas hin, denn erst Mitte Juni, nach den mündlichen Prüfungen, ist ja wirklich Schluss. Und zwar komplett. Denn mit diesen endet auch offiziell die Hauptschulzeit. Ab dann heißt es Ferien. 
Wie es dann für mich weitergeht? Ich werde nach den Sommerferien an die Beruflichen Schulen in Wolfach gehen und dort innerhalb zwei Schuljahren die Mittlere Reife (Gesundheit und Pflege) hoffentlich mit Erfolg machen. 

Davor werde ich aber auf jeden Fall erst einmal die Sommerferien ausgiebig genießen. Endlich wieder »normale« Tage, ohne die ständige Anspannung der Prüfungszeit und voller Vorfreude, auf das, was auf mich zukommt. 

Zitat

Nachgefragt

Zahlreiche Schüler aus dem Kinzigtal stecken in der Abschlussprüfungszeit. Lisa Welle hat mit drei Abschlussjahrgangsschülern gesprochen und nachgefragt, wie nervös sie die Prüfungen machen und worauf sie sich am meisten freuen, wenn die Prüfungen vorbei sind.

Lotta Vetterer, 19 Jahre aus Hausach, macht die Abschlussprüfungen für ihre Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten an der Beruflichen Schule in Achern: »Vor den Prüfungen herrscht bei mir immer eine gewisse Anspannung, auf das was kommt. Ich bereite mich jedoch sehr gut vor und bin dann kurz vor den Prüfungen nicht mehr so aufgeregt. Wenn Aufregung, dann eher die Tage davor. Am meisten freue ich mich, den Lernstress hinter mir lassen zu können. So kann ich auch wieder mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.«

Tobias Armbruster, 15 Jahre aus Hausach, macht seinen Hauptschulabschluss an der Graf-Heinrich-Schule in Hausach: » Ich bin eher aufgeregt. Diese Noten werden schließlich meinen weiteren Lebenslauf bestimmen. Dies macht mich schon etwas nervös. Ich freue mich am meisten auf den normalen Schulalltag. Vor den Prüfungen bin ich nämlich ziemlich angespannt.«

Annalena Klausmann, 19 Jahre aus Hausach, macht das Abitur am Ernährungswissenschaftlichen- Gymnasium in Offenburg: »Ich war/bin eigentlich beides. Auf der einen Seite aufgeregt, was alles auf mich zukommt. Auf der anderen Seite entspannt, weil ich weiß/wusste, dass ich gut vorbereitet bin/war. Ich freue mich darauf, den ganzen Prüfungsstress hinter mir zu lassen. Es fällt eine große Last von einem, wenn man die ersten Prüfungen geschafft hat. Ich freue mich darauf, wieder mehr Freizeit zu haben.

Info

Nächstes AG-Treffen

Ihr habt beim Lesen Lust bekommen, selbst mal etwas für die Zeitung zu schreiben? Oder interessiert ihr euch vielleicht generell für diesen Beruf? Dann schaut doch einfach mal unverbindlich bei einem Treffen der AG-Mitglieder vorbei.
Die Gruppe trifft sich das nächste Mal am Freitag, 24. Mai, um 15 Uhr am Robert-Gerwig-Gymnasium (Eingang). Das Treffen dauert etwa 1,5 Stunden. 
Natürlich könnt ihr aber auch sonst jederzeit einsteigen. Bei Fragen wendet ihr euch am besten direkt an die AG-Leiterin Katrin Mosmann, Telefon: 01 70 / 9 62 75 27.

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