Am Montag wird in Haslach der 141. Xaveritag gefeiert
Mit dem Gottesdienst am Montag, 2. Dezember, beginnt ab 19 Uhr in der Mühlenkapelle offiziell der traditionelle Xaveritag in Haslach. Das gilt als Erinnerung an jene Zeit, in der sich die Mitglieder der Franz Xaverius Bruderschaft regelmäßig in der Mühlenkapelle getroffen hatten. Einst hatte es in Haslach drei christliche Bruderschaften gegeben, darunter jene des Heiligen Franz Xaverius. Die Bruderschaftsmitglieder hatten ihren Gebets- und Versammlungsort in der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Mühlenkapelle, die von den Kapuzinern des Haslacher Klosters durch Gebet und regelmäßigen Gottesdienst betreut wurde. So ist es im Arbeitsbuch der Kapuziner festgehalten, und dort versammeln sich auch am Montag wieder die Gläubigen, um mit einem festlichen Gottesdienst den 141. Xaveritag einzuläuten.
Tradition bewahrt
Als Ehrengast des Xaveritages kommt aus Lörrach der aus Bollenbach stammende Pfarrer Joachim Giesler angereist und wird den Gottesdienst zelebrieren. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst durch Walter Bührer und Paul Xaver Krämer, zuvor wird ab 18.25 Uhr der Rosenkranz gebetet. Aufgrund der damals starken Verbreitung des Namens Franz Xaver oder Xaver kam Kanonenwirt Xaver Thoma im Jahre 1883 auf den Gedanken, künftig in seiner Gaststätte die Haslacher Namensträger zu versammeln, um gemeinsam den Tag des gleichnamigen Heiligen zu feiern. Diese Tradition sollte sich über ein Jahrhundert hinweg fortsetzen und hat sich bis heute erhalten.
Am Montag geht es nach dem Gottesdienst für die Xaveritagsgesellschaft in den Gasthof „Ochsen“, um dort den weltlichen Teil zu feiern. Xaver Thoma von der "Kanone", der sich der Bewahrung der Traditionen verpflichtet hatte, bereicherte die damaligen Feiern mit Besonderheiten. Diese gehören bis heute zum Xaveritag. Dazu zählt zum einen das Heringessen, was ohne Teller und Besteck stattfindet. Serviert wird nur auf Pergamentpapier, ein Überbleibsel aus der Zeit des einst üblichen Adventfastens. Und auch das Xaveritagslied von 1898 gehört noch immer zum Ablauf der Regularien. Dafür trägt seit inzwischen einem Vierteljahrhundert Franz Xaver Giesler in der Rolle als Xaveritagspräsident die Verantwortung. In der Mühlenkapelle hängt ein Ölbild von Johann Georg Hildbrandt aus Wolfach, das den Heiligen Franz Xaver zeigt.
Der Heilige
Mit dem Heiligen Franz Xaver ehrt die Kirche einen großen Missionar, der zum „Apostel Indiens und Japans“ geworden war. Unglaublich müssen sein Glaubenseifer und seine Missionstätigkeit gewesen sein. Diese führten ihn, 1506 auf Schloss Xavier in Spanien geboren, bis vor die Küste Chinas. Dort verstarb er 1552 schließlich einsam und entkräftet auf einer dem chinesischen Festland vorgelagerten Insel.