Arbeitseinsatz in Bad Rippoldsau gegen den Knöterich
Der Knöterich breitet sich unkontrolliert im Oberen Wolftal aus: Sieben Rentner waren deshalb am Montag in Bad Rippoldsau im Einsatz.
Der Japanknöterich ist ein Problem im Oberen Wolftal, weshalb sich seit Jahrzehnten rüstige Rentner, vor allem im Ortsteil Bad Rippoldsau, zusammentun, um den „Rippoldsauer Duwack“ entlang der Wolf und des Uferpromenadenwegs von Vorseebach talaufwärts bis zum Holzwald auf einer Länge von circa acht Kilometern zu bekämpfen. Rund 160 Stunden an freiwilliger Arbeitsleistung werden dabei von der Rentnergruppe erbracht.
Als Zierpflanze eingeschleppt
Der Japanknöterich ist ein Neophyt, der im 19. Jahrhundert als Zierpflanze und Viehfutter eingeschleppt wurde. Die Pflanze ist durch ihre metertief im Boden verankerten Wurzeln äußerst robust. Aus kleinsten Wurzel- und Stängelstücken wachsen zudem neue Pflanzen – auch unter ungünstigen Bedingungen. Heimische Pflanzen- und Tierarten werden dabei aggressiv verdrängt.
Die aus sieben Personen bestehende Gruppe, unter der Einsatzleitung von Heinrich Müller, ist sich bewusst, dass der sich immer stärker ausbreitende Knöterich nicht ausrottbar ist. Trotz harter und schweißtreibender Arbeit. Und dennoch: Durch das abmähen der Knöterichstauden vor der Blüte wird der pflanzliche Erzfeind in seiner Ausbreitung geschwächt.
Steilabfallende Uferböschungen
Eine Ausrottung des verhassten Biotops wäre nur durch Einsatz von Herbizidspritzmittel möglich, was aber an Fließgewässern aus ökologischen Gründen verboten ist. Ein Problem: Die steilabfallenden Uferböschungen können nicht mit Mähmaschine bearbeitet werden. Stattdessen wurde nun am Montag mit Sichel, Sense und Haumesser gearbeitet und dabei auf den größtmöglichen Abstand geachtet.
Wie Müller betonte, ist ein zweiter Arbeitseinsatz im August geplant, damit der botanische Fremdling weiter geschwächt wird, und sich die Knöterichfelder nicht alljährlich vergrößern.