Gutach

Auch für den Wald werden fehlende Fachkräfte zum Problem

Claudia Ramsteiner
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19. März 2018

Wie von Förster Frank Werstein bei der Bürgerversammlung versprochen, gibt es für den ersten Gutacher, der sein Haus aus Weißtanne baut, einen Richtbaum, einen Kasten »Tannenzäpfle« und ein Glas Weißtannenhonig. Vorsitzender Jürgen Lehmann (links) und sein Stellvertreter Martin Moser (rechts) überreichten den »FBG-Preis« stellvertretend an Martin Moser für seine Tochter Tanja. ©Claudia Ramsteiner

Ein gutes Jahr liegt hinter der Forstbetriebsgemeinschaft Gutach. Ein Wermutstropfen bei der Hauptversammlung war einmal mehr der ungewisse Ausgang des Verfahrens um das Kartellrecht. 

Auch wenn die Vorteile der Mitglieder in der Forstbetriebsgemeinschaft nicht allein monetärer Natur sind: Dass hier mit dem gemeinsamen Verkauf von 10 266 Festmeter Holz 790 448 Euro Umsatz erreicht wurden, war schon eine zentrale Aussage des Vorsitzenden Jürgen Lehmann bei der Hauptversammlung der Gutacher FBG am Freitag in der »Neuen Linde«. 

Ob Sammelbestellungen oder Förderanträge, die Förderung von Biotopen oder Sondereinschläge wie Douglasienmasten für Irland oder Blockhaustannen: In der FBG wird sehr viel bewegt. Ein unverzichtbarer Motor ist hier auch Revierförster Frank Werstein. »Manchmal nervt er«, bemerkte Kurt Leber von der Waldservice Ortenau – und damit zollte er dem Förster höchstes Lob. Denn natürlich nerve dieser die Kunden nur, um für die FBG-Mitglieder das Beste herauszuholen.

Die FBG vermarktet ihr Holz über die Forstwirtschaftliche Vereinigung Schwarzwald (FVS) und die Waldservice Ortenau (WSO). Das Holz treffe derzeit auf einen »sehr aufnahmefähigen Markt«, sprach Kurt Weber von »stabilen, leicht erhöhten« Preisen«. Die Auswirkungen der aktuellen Winterstürme seien überschaubar. Er mahnte die Waldbesitzer aber, konsequent und umfassend alle Kalamitätshölzer aufzuarbeiten, um jeglichen Käferholzansatz zu vermeiden.

»Von Nachbarn beäugt«

Das größte Problem der Zukunft sah Weber übrigens nicht im Ausgang des Kartellverfahrens, über das Silke Lanninger vom Amt für Waldwirtschaft zunächst referiert hatte. Mit den bevorstehenden Strukturveränderungen werde man besser fertig werden als mit der Tatsache, dass in Zukunft qualifizierte Arbeitskräfte, sowohl im Wald als auch auf den Sägen und Lastwagen, fehlen würden. »Wenn das Land nur noch für den Eigenbedarf ausbildet, wird die Situation noch schwieriger«, so Jäger.

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Eine sehr positive Bilanz zog Frank Werstein für die Wegunterhaltungsgemeinschaft. In den ersten beiden Jahren habe man vor allem Altlasten aufgearbeitet und jetzt, nach sechs Jahren, habe man gut 20 000 Euro Rücklagen auf der Seite für Kalamitäten: »Die Stimmung ist gut, es gibt keine Reklamationen, und unser hervorragendes Engagement wird in der Region stark beäugt«, so Werstein. Er regte zudem einen »Sicherheitstag« mit der »Outdoorschule Süd« speziell für Erste Hilfe im Wald an.

»Dicke Bretter bohren«

Peter Wälde forderte als Bürgermeisterstellvertreter, bei der vom Kartellrecht angestoßenen Strukturveränderung »das beste für Gemeinde und Waldbesitz« herauszuholen. Bei den Baumhäusern für die Stärkung des Tourismus gelte es, ein starkes Brett zu bohren. »Aber der Bürgermeister bohrt«, versprach Wälde.

Der Vorschlag von Jürgen Lehmann, dass die FBG Mitglied bei der Waldservice Ortenau wird, wurde zwar positiv aufgenommen, aber vertagt, weil er nicht auf der Tagesordnung stand. Der Vorsitzende verabschiedete mit einem Geschenk Jürgen Wälde aus dem Vorstand. Ein Geschenk gab es auch für Frank Werstein – aber keinen Abschied:  »Wir werden um dich kämpfen«, versprach Lehmann vor dem Hintergrund, dass noch nicht gewiss ist, wieviel »Förster auf der Fläche« das Kartellrecht künftig noch zulässt. 

Über das BZ-Verfahren werden wir noch berichten.

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