Schiltach

Auch Schiltacher Museen haben mit Corona-Pandemie zu kämpfen

Martina Baumgartner
Lesezeit 3 Minuten
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15. Juli 2020

Beim sechsten Tag der Regionalgeschichte zeigte Julia Heinecke an Andreas Morgenstern 2019 wie die Hütekinder im Schwarzwald ausgestattet waren. ©Archivfoto: Martina Baumgartner

Die Besucherzahlen in Schiltach stiegen bis Ende 2019 kontinuierlich an. Besonders die Sonderausstellungen im Museum am Markt machen Schiltach über regionale Grenzen hinaus bekannt. 

„Im vergangenen Jahr hatten wir insgesamt rund 27.000 Besucher in unseren Museen Schüttesäge und Museum am Markt. Solche Zahlen können wir in diesem Jahr vergessen“, stellte Museenleiter und Stadtarchivar Andreas Morgenstern in der Gemeinderatssitzung bei seinem Jahresrückblick 2019 und -ausblick am Mittwochabend in der Friedrich-Grohe-Halle fest. Aktuell seien es gerade mal 1000 – im vergangenen Jahr um diese Zeit sei es das Achtfache gewesen, verglich 
Morgenstern.

Die Museen hätten zurzeit lediglich am Wochenende geöffnet. Die Zeiten würden jedoch zu Beginn der Sommerferien ausgedehnt werden, so der Museenchef. Sein Dank galt dem Museumsaufsichtsteam, „das zurzeit unter sehr unschönen Bedingungen arbeiten muss“, so Morgenstern mit Blick auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Für 2019 konnte er allerdings von weiterhin steigenden Besucherzahlen der Schiltacher Museen berichten: 18 988 im Schüttesägemuseum und 7578 im Museum am Markt. 

Besonders die Sonderausstellungen locken Besucher an und erweisen sich als impulsgebende Werbeträger der Stadt und machen diese weithin bekannter. Davon gab es im vergangenen Jahr zwei große: „Den Menschen im Blick. Holzschnitte von Conrad Felixmüller“, mit der ungewöhnlich hohen Besucherzahl von 5800 sowie eine Gastausstellung „Für Freiheit und Republik! Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf für die Demokratie 1924-1933“. 

Bundesweite Aufmerksamkeit

Auf zwei der 24 Wandtafeln wird die Reichsbannergruppe Schiltach gezeigt, die so bundesweite Aufmerksamkeit „von Lübeck bis Überlingen“ findet, so Morgenstern. Zudem gab es zwei kleinere Ausstellungen mit den Titeln „30 Jahre Stadtmuseeum Schiltach“ und „150 Jahre Postkarten“.

Schiltach hat das neue Haus der Weimarer Republik in Weimar mit fünf Dauerleihgaben ausgestattet, was Morgenstern ebenfalls als Kulturmarketing der Stadt wertete. „Weniger erfreulich“, seien zwei Fälle von Vandalismus beim Schienenbus. Morgenstern bat deshalb um öffentliche Mithilfe bei der aufmerksamen Beobachtung des Geländes.

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Weitere Exponate

Der Bestand der Museums­exponate wurde 2019 erweitert. So kamen eine größere Anzahl von Grafiken aus dem 19. Jahrhundert dazu, zwei Tafeln mit aufwendigen Holzschnitzereien, eine Transportkiste eines Schiltacher Matrosen aus dem Ersten Weltkrieg und eine Münze der Brauerei „Aberle“. Als Dokument eines Stücks Schiltacher Alltagsgeschichte zeigte Morgenstern den Stadträten einen Neuzugang von Handtüchern des ehemaligen Krankenhauses.

134 Anfragen protokollierte der Stadtarchivar für 2019, die größtenteils per E-Mail gestellt worden waren, so Morgenstern zum Trend. Neu im Bestand dort sind Geschäftsunterlagen aus der Betriebszeit der Schüttesäge sowie der Stadtverwaltung. Die Digitalisierung und damit öffentliche Zugänglichkeit von Archivbildmaterial, die Morgenstern im vergangenen Jahr abschlossen hat, ist zum Referenzprojekt des Deutschen Museumsbunds für die Vorgehensweise von Beständen kleinerer Einrichtungen in Deutschland geworden: „Darauf bin ich ein wenig stolz“, gab er zu.

“Kultur im Stadtgarten“

Morgenstern erinnerte an unterschiedlich stark besuchte Veranstaltungen im Rahmen von „Kultur im Stadtgarten“ und drei Vorträgen, die publiziert wurden, sowie Schiltach in der Gastgeberrolle für den „Mittelbadischen und Südbadischen Tag der 
Regionalgeschichte“. 

Zudem etablierte Morgenstern ein neues Veranstaltungsformat: „Was sie schon immer mal über ihren Dachbodenfund wissen wollten“, wurde dort besprochen – mit verhaltener Inanspruchnahme. „Doch wir möchten das fortführen“, stellte er in Aussicht. Abschließend warb er nochmals für die Sammlung von Erfahrungsberichten und Exponaten zum Corona-Jahr, womit er den Alltag dieses besonderen Jahres in Schiltach dokumentieren möchte. 

Info

Ausblick auf Ausstellungen

2020
◼ „Schiltach in Agfa-Color. Frühe Farbaufnahmen vor 80 Jahren“, die aktuell im Museum am Markt zu sehen ist.
◼ „Fotos von Tag zu Tag“, aus dem Pressefotoarchiv des Schiltachers  Rolf Rombach.
2021
◼ „Die ganze Welt daheim. Sammelalben im Wandel der Zeit.“
2022
◼ „Flößerei weltweit“. Postkartenausstellung. 

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