Bad Rippoldsau hat dem Knöterich den Kampf angesagt
Der Japanknöterich ist auch im Oberen Wolftal ein Problem. Darum schließen sich vor allem in Bad Rippoldsau schon seit Jahrzehnten rüstige Rentner zusammen, um den „Rippoldsauer Duwack“ zu bekämpfen. Am Montag waren sie wieder unter Leitung von Heinrich Müller im Einsatz, ausgerüstet mit Sichel, Sense und Haumesser. Auf einer Länge von rund acht Kilometern entlang des Wolfbaches und des Uferpromenadeweges von Vorseebach talaufwärts bis zum Holzwald rückten sie dem Kraut zu Leibe.
Schwer auszurotten
Der Japanknöterich (Fallopia japonica), ist ein Neophyt, also eine eingeschleppte Pflanze. Sie kam im 19. Jahrhundert als Zierpflanze und Viehfutter nach Europa. Die Pflanze ist durch ihre metertief im Boden verankerten Wurzeln äußerst robust. Aus kleinsten Wurzeln und Stängelstücken wachsen zudem neue Pflanzen – auch unter ungünstigen Bedingungen. Heimische Pflanzen und Tierarten werden aggressiv verdrängt. Das alles verändert die Landschaft auffällig.
Die aus sechs Personen bestehende Rentnergruppe ist sich bewusst, dass durch ihre harte und schweißtreibende Arbeit der sich immer stärker ausbreitende Knöterich nicht auszurotten ist. Doch durch das Abmähen der Knöterichstauden vor der Blüte wird die Pflanze in seiner Ausbreitung geschwächt.
Eine Ausrottung des Bewuchses wäre nur durch den Einsatz von Herbizidspritzmitteln möglich, was aber an Fließgewässern aus ökologischen Gründen verboten ist. Die steilen Uferböschungen können aber auch nicht mit Mähmaschinen bearbeitet werden. Wie von der Einsatzleitung zu erfahren war, ist ein zweiter Einsatz im August geplant, damit der botanische Fremdling geschwächt und die Knöterichfelder sich nicht alljährlich vergrößern. Bei dem Arbeitseinsatz der Rentnergruppe wurde auf größtmöglichen Abstand geachtet.