Hausach

Barockes Konzert mit Pauken und Trompeten in der Dorfkirche

Andreas Buchta
Lesezeit 3 Minuten
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17. Dezember 2018

Das Kammerorchester „Musica Viva“ begeisterte wie immer am 3. Advent mit einem festlichen Konzert, diesmal »mit Pauken und Trompeten« und dem Schweizer Paukensolist Christian Hartmann. ©Andreas Buchta

Es ist in Hausach ein lieb gewordener Brauch: Am dritten Adventssonntag erklingt in der voll besetzten Dorfkirche ein festliches Konzert des Kammerorchesters »Viva Musica Kinzigtal« – dieses Mal gab es barocke Werke »mit Pauken und Trompeten«. 

Sowohl zu Beginn in einer Symphonie von William Boyce als auch am Schluss in einer Sinfonie von Johann Carl Christian Fischer kamen beim Adventskonzert des Kammerorchesters »Viva Musica Kinzigtal« unter der Leitung von Peter Stöhr die Pauken von Christian Hartmann zum volltönenden Einsatz – der »Stargast« ist Paukensolist beim Tonhalle Orchester Zürich. 

Das festliche Konzert begann mit der »Symphony V« von William Boyce, einem zu Unrecht in Vergessenheit geratenen und erst im 20. Jahrhundert wieder entdeckten englischen Komponisten, der sich als einer der wenigen den Einflüssen Händels widersetzen konnte. In den drei Sätzen des festlichen Werks präsentierte das Kammerorchester überaus reizvolle Wechsel zwischen den Pauken mit den Trompeten auf der einen und den Streichern auf der anderen Seite. Ganz besonders anmutig klang der letzte Satz, das tänzerische »Tempo di Menuetto«.

Präzise Einsätze

Unüberhörbar Teile aus seinen vielen anderen Concerti verwendete Georg Friedrich Händel bei seinem »Concerto grosso in F-Dur op. 3 u. 4«. Das viersätzige Werk, das »Musica Viva« ganz besonders tonrein und mit bewundernswerter Genauigkeit in Szene setzte, klang in der durch die vielen Besucher gedämpften Akustik der kleinen Kirche einfach wunderschön. Das verspielte »Minuetto« bildete einen graziösen Abschluss des Concerto.

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Als eine sowohl von Händel als auch von Telemann beeinflusste Suite erschien die »Ouverüre in D-Dur Nr. 4« von Johann Bernhard Bach, einem Cousin zweiten Grades von Johann Sebastian Bach. Von den acht Sätzen gefielen alle gleichermaßen, wobei die drei »Caprice« durch die leichten, verspielten Streicher einen besonderen Reiz erhielten. Auch hier fielen bei allem sensiblen Ausdruck die ungemein genaue Spielweise und die Präzision der Einsätze der 22 Musiker auf ihren fein gestimmten Instrumenten auf.

Von dem aus Freiburg stammenden Johann Carl Christian Fischer, einem Komponisten und Oboisten, der in ganz Europa unterwegs war und den auch Mozart sehr schätzte, spielte das Orchester die »Sinfonie mit 8 obligaten Pauken«. Zu diesem selten gespielten Werk hatte der Pauken-Solist Christian Hartmann im Hintergrund acht diatonisch, also nach der Tonleiter gestimmte Pauken aufgebaut. 
»Die Paukisten gehörten zu Fischers Zeiten zur musikalischen Elite«, erklärte Orchesterleiter Peter Stöhr zum Verständnis der Wichtigkeit dieses Werks. Schon beim »Moderato« erfüllte ein majestätischer, prachtvoller Klang die kleine Kirche im Wechsel mit angenehm sanften Passagen. In ein eindruckvolles Solo-Pauken-Zwischenspiel fiel das immer schneller werdende Orchester zu einem jubelnden Finale ein. Beim »Adagio« nahmen die Pauken die sich in Variationen wiederholende, volksliedhafte Grundmelodie auf und führten sie zu unerhörter Kraft. Die Sinfonie endete mit einem furiosen »Allegretto«.

Zugabe mit Publikum

Der Beifall der begeisterten Zuhörer war gewaltig. Und nachdem die Musikerinnen und Musiker von Kathrin Krichel zur Anerkennung ihrer Leistung rote Rosen überreicht bekommen hatten, bekamen die Zuhörer ihre Zugabe: Den gemeinsam mit dem Publikum gesungenen Choral »Jesus bleibet meine Freude« aus einer Kantate von Johann Sebastian Bach.
 

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