Haslach im Kinzigtal

Bayrischer Hof in Haslach wird ein Hotel

Manfred Pagel
Lesezeit 3 Minuten
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24. August 2017

(Bild 1/2) Der Bayrische Hof weicht bald einem Neubau. Anfang kommenden jahres rücken die Abrissbagger an ©Manfred Pagel

Die Tage des Bayrischen Hofs sind gezählt. Das stattliche Gebäude am Eingang zur denkmalgeschützten Altstadt weicht einem Neubau, in dem dann das »Stadthotel Hansjakob« mit 31 Zimmern eingerichtet wird. Ziel der Investoren ist, 2019 zu eröffnen.

»Die lange Zeit der Planung hat sich gelohnt«, sagt Uma-Chef Peter Ullmann, der mit Ehefrau Traudel und den Söhnen Alexander und Jochen vor knapp drei Jahren die Immobilie erwarb. Seitdem wurden etliche Entwürfe und Konzepte geprüft, bis die jetzige Lösung auf dem Tisch lag. Federführend war Arnold Schmid und Architektin Marion Eisele von »Innovativ-Schmidt«, die gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadtverwaltung eine Nutzung fanden, die allen Beteiligten schließlich zusagte. Ausschlaggebend war dabei auch, dass von Seiten der Denkmalschützer die Zustimmung kam, das bestehende Gebäude komplett  abzureißen. 

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Sensibler Stadteingang
Der Neubau an sensibler Stelle des Stadt-Entrées nimmt Elemente  des bestehenden Gebäudes auf. »Das neue Gebäude fügt sich zeitlos ein ins Stadtbild«, schätzt Stadtbaumeister Roland Wacker. Und Hasl­achs Bürgermeister Philipp Saar betont, das geplante Hotel sei dienlich der Stadtentwicklung. Überdies profitieren die Investoren vom kommunalen Förderprogramm, aus dem jedes Gästezimmer in Beherbergungsbetrieben mit 10 000 Euro aus dem Stadtsäckel kalkulieren kann bis zu einer Höchstgrenze von 200 000 Euro. Zudem kann der Neubau mit Landeszuschüssen aus dem Fördertopf »Stadtentwicklung« rechnen.
Mittlere Preisklasse
Das neue Hotel soll 2019 öffnen. Geplant sind auf dreieinhalb Etagen insgesamt 31 Zimmer mit einem Größe zwischen 14 und 35 Quadratmetern. Insgesamt bebaut wird eine Fläche von 1643 Quadratmetern, gibt Architektin Marion Eisele an. Auch der Pächter des neuen Domizils stehe zu 90 Prozent fest, versichert Arnold Schmid, will aber noch nicht benannt werden.

Das »Stadthotel Hansjakob« soll als »Hotel garni« betrieben werden und die Zimmerpreise im mittleren Segment angesiedelt sein. Diese Kategorie fehlt im Gastronomischen Portfolio der Stadt, seitdem im Herbst 2009 das »City Hotel« in der Steinacher Straße schließen musste. Dessen 50 Betten waren gut ausgelastet bis zum Schluss. Und auch in der Tourismusbilanz Haslachs machte sich die Schließung negativ mit deutlichem Rückgang der Übernachtungszahlen bemerkbar.
Reiner Hotelbetrieb
Natürlich wird das neue Hotel in Zentraler Lage nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattet werden. Peter Ullmann gibt an, dass in die Einrichtung der Zimmer regionale Bezüge mit einfließen werden. W-Lan, Flachbildschirm und komfortable Ausstattung seien Standard, Barrierefreiheit und Fahrstuhl ebenfalls obligatorisch. An eine gastronomische Nutzung außerhalb des Hotelbetriebs sei nicht gedacht. »In unmittelbarer Nähe sind genügend Gaststätten vorhanden, um gemütlich einzukehren oder zu speisen«, betonen die Eigentümer. Auch den Außenbereich für ein öffentliches Café zu nutzen, sei nicht vorgesehen. 
Bauantrag fehlt noch
Noch fehlt der Bauantrag für den Neubau, der in den nächsten Wochen eingereicht werden soll. Anfang kommenden Jahres, so die Planung von Arnold Schmid, der den Bau auch betreuen wird, könnte der Abriss erfolgen, bald darauf der Neubau begonnen werden und im Jahr darauf öffnen. 

Hintergrund

Haslachs erster Kinosaal

Seit 1834 besteht in Haslach das Gasthaus »Bayrischer Hof« am Eingang zur denkmalgeschützten Altstadt. Der Wirt Christian Neumaier, den Heinrich Hansjakob als »Henne-Christe« verewigte, gab seinem Wirtshaus diesen Namen, weil er zuvor lange Jahre in Bayern weilte und zurück in Haslach Bier nach bayrischen Rezepten braute. 1973 ging das Gasthaus über in den Besitz des Bierbrauers Josef Haser, der für größere Festivitäten ans Hauptgebäude einen geräumigen Saal anbaute. 
Hier flimmerten 1918 auch die ersten Kinofilme in Haslach über die Leinwand, war in den 60-er und 70-er Jahren Treffpunkt der Jugend des ganzen Tals bei Auftritten lokaler Beat­bands. Überdies war der »Bayrische Hof« jahrzehntelang Veranstalter des legendären Lumpenballs in der Fasnacht, zu dem Narren von weit her pilgerten.

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