Bezugstermin des Medzentrums verschiebt sich auf November
Der Bezugstermin des neuen Medzentrums in Schramberg wurde auf den 1. November verschoben. Die Gründe dafür seien vielfältig, wie die IWG informiert. Ende August werden aber die ersten Flächen schon an die Mieter übergeben.
4550 Quadratmeter Versorgungsfläche, 2800 Quadratmeter große Praxis- und Gewerbeflächen, rund 16 Millionen Euro Kosten: Das neue Medzentrum in Schramberg nimmt Form an und dennoch verschiebt sich der Bezugstermin, wie Andrea Ulrich von der IWG (Ideenwelt Gesundheitsmarkt GmbH) auf OT-Anfrage informiert. »Erste Mieter können ihre Räume Ende August beziehen, weitere Praxisflächen werden bis Ende Oktober an die Ärzte übergeben, sodass im November die Praxen öffnen können«, beschreibt sie. Ursprünglich war Frühjahr 2019 als Bezugstermin anvisiert worden (wir berichteten).
Die Ursachen für die Verschiebung seien vielfältig, keinesfalls besorgniserregend und in vielen Fällen sinnvoll. »Es handelt sich dabei um eine Gemengelage, wie sie für größere Bauprojekte nicht unüblich ist«, sagt Ulrich. Die Planung zum Beispiel habe aufgrund Veränderungen der Mieter angepasst werden und »wegen der Verzögerungen durch den Einwohnereinspruch wirtschaftlich optimiert werden müssen, um die Baukosten im Rahmen und die vereinbarten Mieten halten zu können«, nennt sie weitere Gründe. Auch gebe es, der Baukonjunktur geschuldet, Lieferschwierigkeiten von wichtigen Gebäudeteilen.
Verlässlicher Termin
»Alle warten auf das neue Medzentrum. Die Situation ist für die Beteiligten nicht ideal und in einigen Fällen auch ärgerlich. Schließlich erfordern Praxisverlegungen immer eine umfassende Koordination«, sagt Alexander Bechtler, Sprecher des Medzentrum-Netzwerks. »Im Hinblick auf die Fakten habe sich die Bauherrin nach Rücksprache mit den Beteiligten aufgrund der Klärung des Bautenstands mit der Projektsteuerung, den Fachplanern, den bauausführenden Firmen und der Stadt aber entschieden, den Praxen einen verlässlichen und damit im Ergebnis späteren Termin zu nennen«, so Bechtler.
Man habe sich für den 1. November als neuen Bezugstermin entschieden, um allen ein geordnetes Beziehen ihrer Räumlichkeiten zu ermöglichen. Das schließe nicht aus, dass der ein oder andere Mieter eventuell früher einziehe. Für die Patienten ändere sich aber nichts – sie würden weiterhin an den aktuellen Standorten der Praxen versorgt.
Zweiter Bauabschnitt
Die IWG geht davon aus, dass mit dem Bau des zweiten Bauabschnitts noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Der ist laut Andrea Ulrich inzwischen vollumfänglich an das Fitness-Studio »Clever fit« vermietet. Da sich der Mieter und das Architekturbüro aktuell noch abstimmen, sei es nicht auszuschließen, dass fürs zweite Haus ein Nachtrag zum Bauantrag eingereicht wird.
- Info: Das ursprünglich geplante Parkhaus wird nicht gebaut, stattdessen wurden die Stellplätze anders geplant. Für den Parkplatz liegt aber noch keine Baufreigabe vor. Diese wird laut IWG in den kommenden Tagen erwartet.
Freie Mietflächen
Im ersten Haus sind noch Mietflächen frei. Interessierte können sich bei der Projektentwicklerin Ina Hampel, Tel.: 06 41 / 94 88 64 85 oder per E-Mail an i.hampel@iwg.de, melden.
Die Schließung des MVZ wirkt sich auch auf das Medzentrum aus
Ursprünglich hatte das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) von Helios bereits Flächen im Medzentrum gemietet. Ein Mietvertrag wurde bereits unterzeichnet. Nun aber wird das MVZ geschlossen und Helios will zurückrudern. »Wir gehen davon aus, dass mit Helios eine Vereinbarung gefunden werden kann, die Medzentrum absichert, bis ein Nachmieter für die nun vakante Mietfläche gefunden ist und den Rahmen schafft, die Flächen sinnvoll an Akteure der Gesundheit zu vermieten. Die Gespräche mit der Geschäftsführung des MVZ unterstützen diese Annahme«, so Rechtsanwalt Alexander Bechtler. Die neue Situation führe dazu, dass die Nutzungseinheiten der Mietinteressenten der letzten vakanten Flächen eventuell nochmals optimiert werde. Ziel sei es, im neuen Medzentrum ein möglichst breites Versorgungsangebot unterzubringen.
Die Helios-Klinik in Rottweil hatte bekanntgegeben, ihren Standort in Schramberg zum 30. Juni zu schließen. »Die Unausweichlichkeit der Schließung ist offenbar in der Tatsache begründet, dass man für die Gynäkologie keine fachärztliche Besetzung gefunden habe«, so Andrea Ulrich. Dies unterstreiche, wie wichtig die Schaffung vitaler Praxisstrukturen für die Region sei. Man gehe davon aus, dass Helios zu seinen mietvertraglich versprochenen Verpflichtungen steht.