Bildershow von Mario Goldsteins lange Reise zu sich selbst
Mario Goldstein stillte seine Sehnsucht nach Wildnis in Kanada und Alaska. Auf diese außergewöhnliche Reise nahm er nun auch das Publikum in der Hausacher Stadthalle mit. Ein interessanter Auftakt der inzwischen fünften Event-Reihe von »Kinzigtal Weltweit«.
»Wir haben alle Sehnsucht«, ist sich der Abenteurer Mario Goldstein sicher. Seine war es, dem »Hamsterrad der Gesellschaft und modernen Zivilisation« zu entfliehen, wie er am Freitag in der voll besetzten Stadthalle bei seiner Multivisionsshow« über Kanada und Alaska mehrfach betonte. In der unberührten Wildnis – seinem »Sehnsuchtsort« – war ihm dies gelungen.
Mit seiner Frau Ramona zog es ihn von Neufundland quer durch Kanada bis auf den Yukon, nach Alaska und an die Beringsee. Eine beeindruckende Landschaft, das Zusammentreffen mit Tieren und vor allem aber mit Menschen, die ihr Leben und ihre völlig abgeschiedene und unabhängige Freiheit genießen, standen im Fokus der Show.
Immer wieder kamen Einsiedler, Indianer und Aussteiger zu Wort, erzählten von ihrem Leben und warum sie die Abgeschiedenheit, weit weg von Konventionen und Gesellschaft, geradezu zelebrieren. Da ging es um Natur- und Artenschutz, aber auch um das eigene zufriedene Dasein. Und obwohl, wie mehrfach deutlich wurde, das Zurechtkommen in der Wildnis nicht immer einfach ist, stellte es beispielsweise für die Aussteiger eine doch befriedigende Herausforderung dar. Mario und Ramona Goldstein schlossen schnell und herzlich Freundschaft mit den Menschen, denen sie begegneten.
Fast aufgegeben
Schwarzbären, Grizzlys, Robben und Elche, Bisons, Wölfe und Wale – die Begegnungen mit den Tieren waren nicht immer ungefährlich, aber hinterließen bei den verwegenen Abenteurern bleibende Eindrücke.
Ganze 60 Tage nahm die Fahrt auf dem selbstgebauten Floß auf dem Yukon in Anspruch. Immerhin waren 3000 Kilometer auf dem gefahrbringenden Fluss zu bewältigen. Und immer wieder war es das karge Leben, das das Ehepaar während seiner Reise zwar oft sichtlich genoss, aber auch an seine Grenzen und fast sogar zum Aufgeben brachte. Mario Goldstein trug einen Zentner Elchfleisch und vergaß dabei, dass er eigentlich Vegetarier ist, reiste mit zwei staatlich gesuchten Alkoholikern zwölf Stunden durch die Gegend oder traf in Neufundland statt auf einen Eisberg auf eine Buckelwal, was sein emotionalster Moment gewesen sei.
»Man kann jahrelang nach etwas suchen, findet es aber da, wo man am wenigsten damit rechnet«. Die Abenteurer waren nach der 23 000 Kilometer langen Reise schließlich von der Tatsache überwältigt, am Ziel zu sein.
Weiterkommen ist wichtig
»Das Ziel in unserem eigenen Leben anzukommen haben wir aber noch lange nicht«, befand Goldstein. Überhaupt ginge es nicht darum, anzukommen. »Das wichtigste ist im Leben weiterzukommen«. Eins war aber für die Goldsteins klar, mit dieser unglaublich inspirierenden Reise hätten sie zu sich selbst gefunden.