Vor 10 Jahren aus Garagengefängnis befreit: Bär Schapi ist tot
Er wurde 29 Jahre alt, der Braunbär Schapi, der vor zehn Jahren aus einem Garagengefängnis gerettet wurde und der seither im Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach lebte.
Er war einer der bekanntesten und beliebtesten Bewohner des Alternativen Wolf- und Bärenparks in Schapbach: Am Montag starb der Braunbär Schapi an einem Schlaganfall. Er wurde 29 Jahre alt, am 4. November hätte er das „Zehnjährige“ im Bärenpark feiern können.
An Zirkus verkauft
„Obwohl er selbst nie in der Manege auftreten musste, trug die traurige Geschichte vom blinden Schapi dazu bei, dass heutzutage keine Bären mehr in deutschen Zirkussen misshandelt werden“, schreibt die „Stiftung für Bären“ in einer Pressemitteilung. Geboren am 6. Januar 1991 im Münchner Zoo Hellabrunn, wurde er an einen Zirkus verkauft. Weil er allerdings für Dressuren ungeeignet war, sperrten seine Besitzer ihn und vier weiter Bären 15 Jahre lang hinter den Kulissen in eine LKW-Garage. Mangelnde Pflege sorgte dafür, dass er an einer Augeninfektion erkrankte, die aufgrund ausbleibender Behandlung zur Erblindung führte.
Nach langem Ringen der Stiftung für Bären konnten die Tiere 2010 schließlich befreit werden, für zwei war es zu dem Zeitpunkt leider schon zu spät. Die drei Überlebenden kamen am 4. November 2010 in das Bärenrefugium im Wolftal. Zu Ehren der Bewohner des Ortsteiles Schapbach der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, wo das Tierschutzprojekt ansässig ist, erhielt Schapi seinen Namen als Symbol für einen neuen Lebensabschnitt.
Sabrina Reimann, Leiterin des „Projekts Schwarzwald“ der Striftung für Bären: „Schapi hat trotz seiner Blindheit nie den Lebensmut verloren. Und obwohl er bereits im fortgeschrittenen Altem war, als er in unsere naturnahen Freianlagen kam, konnte er das Bär-Sein entdecken und 10 Jahre lang genießen.“