Brand auf dem Moosenmättle

Konfirmandengruppe hatte Riesenglück

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 3 Minuten
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19. Januar 2017
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(Bild 1/2) Die Löschfahrzeuge fuhren das Wasser in einem Ringverkehr vom Kirnbacher Feuerwehrhaus die Rotsal hinauf zur Brandstelle und leer das Grafenloch hinunter. ©Claudia Ramsteiner

Ein Großbrand zerstörte große Teile des Ferien- und Freizeitheims auf dem Moosenmättle in Wolfach-Kirnbach gestern in den frühen Morgenstunden. Die Feuerwehr kämpfte bis kurz nach 8 Uhr gegen die Flammen.

 Im Ferien- und Freizeitheim Moosenmättle in Wolfach-Kirnbach brach in der Nacht zum Donnerstag ein Feuer aus. Um 3.32 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Neben der Wolfacher Wehr mit allen drei Abteilungen waren auch die Kollegen aus Hausach, aus Lauterbach sowie von der Führungsgruppe Kinzigtal mehrere Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. 

Schnee bereitet Probleme

Probleme bereitete vor allem der Schnee. »Wir mussten Schneeketten aufziehen und haben auch noch einen Schneepflug geordert, um die Einfahrt zu erleichtern und die Sicherheit zu optimieren«, sagte Simon Jan Springmann von der Feuerwehr Wolfach. 

Um genügend Löschwasser zu haben, wurde zweigleisig gefahren und sowohl eine Leitung zu dem 800 Meter entfernten Brandweiher gelegt als auch ein  Ringverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen organisiert. Sie wurden am Hydranten beim Kirnbacher Feuerwehrhaus aufgetankt, fuhren die Rotsal hinauf und anschließend leer wieder das Grafenloch hinunter. 

75 Einsatzkräfte aus Feuerwehr und DRK

Unter den insgesamt 75 Einsatzkräften waren auch Mitglieder der DRK-Ortsvereine Wolfach und Haslach. Da die Herberge nicht belegt war, musste man zwar nicht mit verletzten Opfern rechnen, aber die Rotkreuzler seien bei jedem Brand präventiv vor Ort, erläuterte Springmann. Zum einen stünden die Atemschutzträger unter enormer Belastung, und zum anderen kümmerten sie sich auch um heiße Getränke, Imbiss und ein beheiztes Zelt zum Aufwärmen.

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Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Man vermutet, dass das Feuer im vorderen der drei Gebäudeteile mit Küche, Aufenthaltsraum und Schlafzimmern ausgebrochen ist, da dieser am stärksten beschädigt ist. Auch der mittlere Gebäudeteil mit Schlafräumen sei noch sehr betroffen, so Springmann, das hintere der drei Gebäude – dort sind ebenfalls Schlafräume, eine Küche und ein Aufenthaltsraum untergebracht – habe man halten können.

Vor sieben Jahren gekauft und gründlich renoviert

Für Doris Epting nur ein sehr schwacher Trost: »Auch dort ist alles schwarz und voller Löschwasser«, sagte sie gestern im Gespräch mit dem ­Offenburger Tageblatt. Sie hatte das Freizeitheim mit 90 Übernachtungsplätzen vor sieben Jahren von der Awo abgekauft und gründlich renoviert. 

Sie wohnt in der Nähe bei den Waldhäusern, habe das Feuer aber nicht selbst bemerkt, sondern sei von der Polizei benachrichtigt worden. »Man steht da, kann nur zuschauen und ist völlig machtlos«, beschreibt sie ihre Gefühle, als sie zum Brand geeilt war.  

Das Haus sei das ganze Jahr über an den Wochenenden und in den Ferien voll belegt gewesen. Sie werde nun zunächst allen Gästen absagen müssen. »Es kamen aber heute schon nette Anrufe von anderen Freizeitheimen der Region, die noch Plätze frei haben«, freut sie sich über die Hilfe von Kollegen.  

Ab heute Konfirmandenfreizeit geplant

Ab heute hatten die Evangelischen Gemeinden Wolfach und Kirnbach das Haus für eine Konfirmandenfreizeit gemietet. Undenkbar, wie die Sache ausgegangen wäre, wäre das Feuer zwei Tage später ausgebrochen. 
Über die Höhe des Schadens ist noch nichts bekannt. Ein Polizeisprecher sagte am Morgen zu Hitradio Ohr, dass ein Mann zum Brandzeitpunkt in der Nähe der Herberge gesehen worden sein soll. Ob das stimmt, und wie weit er mit dem Feuer etwas zu tun hat, ist noch völlig unklar. Die Kriminalpolizei nehme jetzt die Ermittlungen auf.
 

Stichwort

Reaktionen

Das Ferien- und Freizeitheim auf dem Moosenmättle war offenbar ein sehr beliebtes Ziel von Gruppen, Vereinen und Schulklassen. Unser erster Bericht vom Brand erreichte gestern auf Facebook rund 20 000 Personen und wurde vielfach geteilt und kommentiert. Hier einige der Reaktionen: 
Osman B: »Nein, oder, war so schön dort!«
Iris S.: »Ich hoffe sie haben die Kraft und das Geld, um es wieder aufzubauen.«
Christine M.: »Ein Stück Jugenderinnerung ist durch ein Feuer zerstört – das tut weh!«
Tobias L: »Wir hatten da mit den Gassenfezern Haslach schon einige kurzweilige Probenwochenenden, tolle Erinnerungen.«
Jutta M.: »Oh nee dort war es so schön.«

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