Die ganze Grundschule rollt mit »Crazy Wolfi«
Alle 220 Hausacher Grundschulkinder auf einmal in Bewegung bringen? Kein Problem für »Crazy Wolfi«. Der Sport- und Sozialpädagoge Wolfgang Richter schaffte das gestern einen ganzen Vormittag lang in der Tannenwaldhalle spielend.
»Spart euch Arzt und Apotheke und jede Menge eurer Knete. Mit dieser flotten Workout-Fete geht ihr ab wie ’ne Rakete«, rappt Wolfgang Richter alias »Crazy Wolfi«. Sofort scharen sich einige Steppkes um ihn und singen lauthals mit – hunderte andere drehen ihre Runden mit Cityrollern, Skate- und Waveboards, Rollschuhen, kurz: mit allem, was rollt.
»Cool move mixer« nennt sich dieser neue Ansatz, der Kindern nicht nur Spaß an der Bewegung vermitteln soll, sondern sie gleichzeitig als Multiplikatoren für Gesundheits-Prävention zu gewinnen will. Wie das funktioniert, macht »Crazy Wolfi« gerade vor: mit einem Mix an »cool moves«, an Bewegungen, die Spaß machen wie »Kung-Fu-Tiger-Karate« oder auch Hoola Hoop.
Mütter am Hoola-Hoop-Reifen
Wie ansteckend das ist, zeigt sich gleich: Die Mütter, die für die Obstbar eingeteilt sind, stehlen sich immer wieder mal davon, um sich die Plastikreifen um die Hüften kreisen zu lassen, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, aber ganz offensichtlich immer mit einem riesigen Spaß.
Die Kinder brachten alle zu diesem fröhlichen Schulsporttag ein Stück Obst mit. Die Mütter schnitten das ganze Obst klein, legten es dekorativ in der von Wolfgang Richter mitgebrachten Obstbar auf Platten, und die Kinder schnappten sich immer wieder einen Happen zwischendurch.
Überhaupt seien Pausen wichtig, mahnt »Crazy Wolfi« zwischen seinen Rapnummern. Denn man müsse beim Fahren hochkonzentriert sein, und das sei nicht möglich, wenn man schlapp ist. »Ihr müsst doch zeigen, dass ihr so eine Party bis zum Schluss durchhalten könnt«, ruft er den Kindern zu.
Die finden den Vormittag klasse. Max (9) und Torben (9) finden das Rollerfahren am besten – sie flitzen wie die Weltmeister im Hallenrund. Elena (7) übt gerade auf dem Skateboard und findet das super.
»Mehr ebene Flächen«
Mitten drin freut sich Christine Jendrzok über das fröhliche Gewusel in der Halle. Die Sportlehrerin der Graf-Heinrich-Schule hat den Kontakt zu Wolfgang Richter hergestellt, der vor vier Jahren schon einmal in Hausach war. Die »Freunde der Graf-Heinrich-Schule« halfen dann gern beim Finanzieren, und so kam am Montagabend »Crazy Wolfi« bereits mit seinem »Flow move school bus« an – prall gefüllt mit mehr als 300 coolen Sportgeräten, der Frucht-Bar, Dekorations-Elementen und Sound-Equipment. Bereits am Montagabend präsentierte er sein Konzept rund 20 erwachsenen Multiplikatoren. Wolfgang Richter kämpft unter anderem für mehr ebene Flächen, auf denen es sich mit allerlei Gefährten rollen lässt, mit den möblierten Skaterparks spreche man nur eine Gruppe an.
Nach mehreren Stunden ohne Rumstehen und Langeweile gab’s dann noch eine exklusive Sport-Rap-Show für den begeisterten Bürgermeister Wolfgang Hermann – und Wolfgang Richter schickte die Kinder nach Hause mit dem Auftrag, daheim auch ihre Mütter und Väter in Bewegung zu bringen.