Hornberg

Diplomat Wolfram Dufners Erinnerungen werten Museum auf

Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
22. Juli 2019

Vorsitzende Rosemarie Götz und Bürgermeister Siegfried Scheffold (links) freuen sich über die Vitrine für das Stadtmuseum mit vielen sehenswerten Erinnerungsstücken des ehemaligen Botschafters Wolfram Dufner. ©Petra Epting

Der ehemalige Botschafter Wolfram Dufner, der seine Jugend in Hornberg verbrachte, übergab dem Hornberger Stadtmuseum interessante Exponate. 

Spannender als jeder Dokumentarfilm waren am Freitag die Ausführungen des ehemaligen Botschafters, Hornbergers und Schriftstellers Wolfram Dufner, der heute in Konstanz lebt. Er stellte dem Stadtmuseum Hornberg eine Vitrine mit vielen persönlichen Erinnerungen zur Verfügung. Diese steht nun neben jener Wilhelm Hausensteins und macht einen Besuch noch lohnender.

Vorsitzende Rosemarie Götz ging in ihrem Grußwort auf Dufners Vorfahren ein. Sein Großvater Adolf war Lehrer, Gründer des Kirchenchors und Leiter der Stadtkapelle Hornberg, die später von Vater Helmut übernommen wurde. Bürgermeister Siegfried Scheffold zollte dem bald 93-Jährigen größten Respekt. Dufner verbrachte einen Großteil seiner Kindheit und Jugend in Hornberg und hat zahlreiche, sehr beachtete Bücher geschrieben. Von diesen hob Scheffold »Die frühen Wegweisungen − Chronik einer alemannischen Jugend« als wichtiges zeitgeschichtliches Dokument hervor. 

»Sie sind ein Glückskind«

»Sie sind ein Glückskind, dem es gelungen ist, nach dem Krieg zu studieren, mit einer beeindruckenden diplomatischen Laufbahn und vielen Posten in Europa, Asien und Afrika«, erinnerte Scheffold nicht nur an die Verdienste Dufners um die Bundesrepublik Deutschland, sondern wie er in seinen Werken Lokalkolorit nachzeichne und politische Verhältnisse beschreibe.

- Anzeige -

Die kleine Stadt Hornberg könne sich glücklich schätzen, zwei hochrangige Diplomaten des 20. Jahrhunderts hier zu haben, dankte der Bürgermeister für die großzügige Geste. Mit dem Inhalt der Vitrine zeige Dufner Heimatverbundenheit und halte Hornberg hoch. Der Dank liege auf seiner Seite, war es im Anschluss mucksmäuschenstill, als Wolfram Dufner aus seiner Kindheit und Jugend in Hornberg zu erzählen begann.
Oft habe er sich mit Wolfgang Schäuble, bekanntlich ebenfalls ein Hornberger, darüber unterhalten, was so faszinierend an dem Städtchen sei. Und dabei haben die beiden »neben dem Elternhaus und den guten Lehrern«‹ zwei bedeutende Dinge als Gründe ausgemacht: das Viadukt als monumentales Werk und den Wald. 

Verwurzelte Heimatliebe

Die Jugend suche das Abenteuer und nach etwas ganz anderem, das sie weg aus dem engen Städtle führe, blickte Dufner auf das aufregende Berlin. Doch wenn man gleichzeitig in Kriegsjahren »so viele Schikanen, so viel Gezwungenes« wie er erlebt hat, wird klar, wie eine Heimkehr per Zug an einem »wunderbaren frühen Sommersonnentag zu einem Glücksgefühl werden kann, »wie ich es nie mehr erlebt habe«. Die Schikanen hätten zur tief verwurzelten Heimatliebe beigetragen und seien der Humus gewesen. »Der Wald hat geprägt, der Wälder ist geblieben und in 40 Jahren auswärtigem Dienst und 13 Jahren als Botschafter habe ich mich dann in Finnland am wohlsten gefühlt«, zeichnete er sehr persönliche Gefühle nach.

Doch an noch einer Anekdote ließ Wolfram Dufner seine Zuhörer teilhaben: Denn Bundespräsident Theodor Heuß, von dem es kein Bild in der Vitrine gebe, habe ihm einst in Ottawa, auf seine Anmerkung zum Land Baden hin etwas gesagt, was noch keiner gewagt habe: »Das ist der Scheißkerl, der das alte Land Baden wieder zusammenbringen will«, amüsiert Dufner sich noch heute darüber, wie sich der damalige Bundespräsident ihm gegenüber, damals noch vor einer weit kleineren Delegation als heute, äußerte, sich dann aber umgehend dafür entschuldigte.

Noch ganz präsent sind für den ehemaligen Botschafter, der 14 Mal umzog, auch die Begebenheiten auf dem Feiertaghof in Niederwasser, die Menschen in den hiesigen Schwarzwaldtälern und das Geländer mit den 90 Stufen vom Bahnhof in die Stadt. Darauf sei er einst glücklich hinuntergerutscht − und, es gebe es noch heute. 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Kinzigtal

Ein Leser hat gefragt, weshalb die für die Kinzigtäler Geschichte wichtige Flößerei nicht größer im Vogtsbauernhof dargestellt wird. 
vor 7 Stunden
Gutach
In unserer Rubrik "Leser fragen – wir recherchieren" beantwortet das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof eine Frage von Edgar Baur aus Wolfach, der dort die Flößerei unterrepräsentiert sieht.
Ds SC Freiburg-Trikot, das der Trainer des Bundesligavereins­ der Gemeinde für sein Engagement für die Ukraine­ schenkte.
vor 9 Stunden
Kinzigtal
Das Talgeflüster ist ein ironischer Wochenrück- und -ausblick der Kinzigtal-Redaktion jeden Samstag.
Die Schwarzwald-Modellbahn im Gutacher Obertal ist wieder eröffnet: Darüber freuen sich Trachtenmädchen Lia Brüstle (von links), der neue Inhaber Andreas Mutschler mit seiner Frau Claudia, Bürgermeister Siegfried Eckert, dessen Stellvertreter Karl-Heinz Wöhrle und der neue "Fahrdienstleiter" Robin Lauble. 
vor 10 Stunden
Gutach
Die Schwarzwald-Modellbahn in Gutach ist seit Freitag wieder geöffnet – die Züge fahren hier pünktlich täglich außer montags acht Stunden lang.
Franz Xaver Volk (von rechts), Manfred Xaver Giesler, Gustav Xaver Dold, Xaver Schwendemann, Franz Xaver Offenburger, Franz Xaver Rockenstein, Franz Xaver Halter, Nikolai Xaver Schwendemann und Markus Xaver Halter feierten gemeinsam mit den Klausenbiggern den Xaveritag. 
vor 10 Stunden
Steinach - Welschensteinach
Die Steinacher und Welschensteinacher Namensvetter des heiligen Franz Xaver feierten am Sonntag vor einer Woche ihren Namenstag zu Ehren des spanischen Heiligen.
Große Freude bei Spendern und Beschenkten: von links Stefanie Kautzmann (Förderverein), Sarah Breithaupt (Elternvertreter), Birgit Benkißer (Hasemann-Schule), Melanie Seeger, Eva Schillings (beide Elternvertreter), Bianca Haller (Förderverein), Rolf Schondelmeier (Bürgerstiftung), Sida Gutmann (Elternvertreter), Anna Halmi (Bürgerstiftung), Karla Wöhrle (Elernvertretung), Stefanie Wöhrle (Förderverein) und Michaela Santos (Kita Unterm Regenbogen). 
vor 12 Stunden
Gutach
Der Verein zur Förderung der Kinder und Jugendlichen in Gutach übergab seine Jahresspende: Jeweils 1500 Euro an den Kindergarten Unterm Regenbogen und an die Hasemann-Schule.
Der liebste Aussichtspunkt in Las Tortugas. 
vor 12 Stunden
Hausach
Magdas Reise (24): Magdalena Dera aus Hausach ist nun elf Monate unterwegs, derzeit in Mexiko. Heute berichtet sie über den Touristenort Puerto Escondido, übersetzt "versteckter Hafen".
Luna Grabsch-Himmelsbach (rechts) gewann den Lesewettbewerb des Robert-Gerwig-Gymnasiums. Auf dem zweiten Platz landeten Jonas Huff (von links) Sami Nübel und Mattea Neumaier.
vor 12 Stunden
Hausach
Die erste Siegerin im Lesewettbewerb ist gekürt worden. Nun darf sie im kommenden Jahr selbst in der Schuljury sitzen.
Adventsfeier der Senioren in der Schapbacher Festhalle: Luise Gragert (rechts) war mit 96 Jahren die älteste Teilnehmerin. 
vor 12 Stunden
Bad Rippoldsau-Schapbach
Gemeinde, Seelsorgeeinheit und das Seniorenwerk hatten die Senioren zur Adventsfeier eingeladen. Dabei gab es ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Musik, Tänzen und Gedichten.
Erfolgreiche Lehrlinge bei Hansmann Bau (von links): Luca Ringwald (Haslach), Linus Rothfuss (Wolfach), Jonathan Hirt (Haslach-Schnellingen), Ausbilder Jonathan Hansmann, Tobias Neumaier und Vincent Pfaff (Haslach-Schnellingen).
vor 19 Stunden
Haslach im Kinzigtal - Schnellingen
Die Besten (8): Wir stellen die Prüfungssieger des Jahres vor. Gleich fünf Auszubildende des Haslacher Bauunternehmens Hansmann wurden bei den Maurern ausgezeichnet.
Eine Delegation aus Hofstetten mit Bürgermeister Martin Aßmuth (Mitte) hat den von der Gemeinde gespendeten Weihnachtsbaum in Berlin feierlich übergeben. 
vor 22 Stunden
Hofstetten
23 Hofstetter sind nach Berlin gereist und waren mit dabei, als der von Hofstetten gespendete Weihnachtsbaum vor der Landesvertretung Baden-Württemberg feierlich aufgestellt wurde.
Der Nabu Mittleres Kinzigtal hat in diesem Jahr wieder den Amphibienschutzzaun entlang der Landstraße zwischen Steinach und Haslach aufgebaut.
08.12.2023
Kinzigtal
Der Nabu Mittleres Kinzigtal hat sich zu seiner Hauptversammlung in Steinach getroffen. Wichtige Aktivitäten waren die Umsiedlung der Kröten und die Rettung der Vögel.
Nicolas Rohrer auf dem roten Teppich vor der Regierungsmaschine, mit der die Delegation um Olaf Scholz anreiste.
08.12.2023
Hofstetten
Nicolas Rohrer, Geschäftsführer des Hofstetter Unternehmens Asantys, durfte Bundeskanzler Olaf Scholz als Teil einer Wirtschaftsdelegation auf dessen jüngster Afrika-Reise begleiten.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Die Firmenleitung von Stinus (v.l.): Ferdinand Weber, Jürgen Knapp und Christian Schoenenberg. 
    06.12.2023
    "Wer gut geht, dem geht es gut" – Stinus sorgt dafür
    Gegründet im Jahr 1905 ist die Stinus Orthopädie GmbH heute zum Unternehmen mit 85 Beschäftigten an sieben Standorten angewachsen. Der klassische Komplettbetrieb wird von der fünften Generation weitergeführt.
  • Das Stadtquartier Rée Carré bietet viele verschiedene Aktionen in der Adventszeit an.
    25.11.2023
    Offenburg: Aktionen und Events im Stadtquartier
    In der Adventszeit pflegt das Rée Carré lieb gewonnene Traditionen. Das Stadtquartier erstrahlt im Lichterglanz und bietet neben Glühwein und den vertrauten vorweihnachtlichen Düften ganz besondere Events, um die besinnliche Zeit zu begehen.
  • Petro Müller, Inhaber des Autohauses Baral in Lahr (rechts), und sein Sohn Gerrit suchen noch einen Mechatroniker, um das Team zu verstärken. 
    21.11.2023
    Im Suzuki-Autohaus Baral wächst die nächste Generation heran
    Das Suzuki-Autohaus Baral in Lahr hat sich auf Kleinwagen – neu und gebraucht - spezialisiert. Inhaber Petro Müller und sein Team setzen auf Beratung und Meisterservice in der Werkstatt.
  • Sie halten die Tradition des Bierbrauens hoch im Brauwerk (von links): Der neue Betriebsleiter und Braumeister Martin Schmitt, Geschäftsführer Oliver Braun, Ulrich Nauhauser, der ausgeschiedene Betriebsleiter und Braumeister, sowie Rick Pfeffer, der neue Braumeister.
    21.11.2023
    Brauwerk Baden: Immer am Puls der Zeit
    Die alte und neue Generation der Braumeister des Brauwerks Baden bieten den Kunden neben traditioneller Braukunst auch nachhaltige Ideen und neue Trends.