Steinach - Welschensteinach

Dorfladen soll ins alte Rathaus

Bastian André
Lesezeit 3 Minuten
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24. September 2015
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Das jetzt erarbeitete Konzept für den Dorfladen sieht vor, dass dieser im alten Rathaus in Welschensteinach untergebracht wird. Von den erwarteten Kosten von 300 000 Euro bezuschusst das Land Baden-Württemberg die Hälfte. ©Archivfoto: Maria Benz

Noch Ende August stand nicht fest, wo der Dorfladen in Welschensteinach stehen wird. Jetzt ging es ganz schnell: Er soll ins alte Rathaus. Grund für die rasche Entscheidung ist der Abgabetermin, um rechtzeitig Fördergeld vom Land zu bekommen – der ist nämlich schon morgen.

Vergangene Woche hat das Ministerium für Ländlichen Raum Welschensteinach als Schwerpunktgemeinde für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) anerkannt (wir berichteten). In der Steinacher Gemeinderatssitzung am Montagabend war diese Entscheidung dementsprechend ein heißes Thema – schließlich genießt die Gemeinde jetzt fünf Jahre Fördervorrang. »Wer sein Haus sanieren möchte, sollte das in den nächsten Jahren tun«, betonte Bürgermeister Frank Edelmann. Förderfähige Privatmaßnahmen hätten Vorrang vor anderen Gemeinden. »Das bedeutet faktisch fast eine Fördergarantie!«

Zwei Jahre Pause droht

Doch es gab noch ein brenzliges Thema zu besprechen: Für den Dorfladen, dessen Umsetzung mit dem ELR teilfinanziert werden soll, tickt die Uhr. Denn bereits bis morgen, Freitag, muss die Gemeinde ein förderfähiges Konzept für den Laden beim Landratsamt einreichen, um noch im Frühjahr 2016 erste Fördergelder zu erhalten. »Sonst können wir unseren Antrag erst im nächsten Herbst einreichen«, erklärte Edelmann. Bis das Projekt dann ins Rollen käme, könnten weitere zwei Jahre vergehen. »Bis dahin hat sich das vermutlich totgelaufen.«

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Edelmann stellte am Montag sodann das in den vergangenen Tagen erstellte Konzept vor, mit dem die Gemeinde den Förderantrag stellen will. Es sieht vor, dass der Dorfladen im alten Rathaus in Welschensteinach sein Zuhause findet. Das Gebäude war für diesen Zweck bereits in der Vergangenheit im Gespräch. Jetzt soll das Erdgeschoss für den Ladenbetrieb umgebaut und teilsaniert werden. Geplant ist unter anderem auch ein barrierefreier Zugang und die Nutzung der Toiletten im Untergeschoss. Geschätzte Gesamtkosten: rund 300 000 Euro. Davon werde aber die Hälfte vom Land gefördert.

»Der größte Kostenteil betrifft die Substanzverbesserung des Gebäudes«, erläuterte Edelmann. Nur ein geringer Teil des Geldes gehe in die Einrichtung des Dorfladens. Sollte das Projekt scheitern, könnte das Gebäude also sofort für andere Zwecke genutzt werden. Eine erneute Sanierung wäre nicht nötig. Außerdem könnte im Gebäude Platz geschaffen werden, um die Gemeindeverwaltung von Steinach nach Welschensteinach zu verlegen. Vergleiche dazu würden gerade erarbeitet, sagte Edelmann.

Frühe Zusage erwartet

Der Bürgermeister erwarte eine frühe Förderzusage im Frühjahr wegen der Landtagswahlen. »Solche Projekte werden gerne im Wahlkampf gezeigt«, erklärte er. Bis dahin sei die Gemeinde trotz der frühen Konzepteinreichung »Herr des Verfahrens« und habe Zeit, einen Betreiber für den Laden zu finden und das Geschäftsmodell auszuarbeiten. Der Gemeinderat stimmte dem Konzept letztlich zu und beschloss einstimmig, den Förderantrag in dieser Form zu stellen.

Hintergrund

Die Förderung

Das Land Baden-Württemberg unterstützt mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) Dörfer und Gemeinden in strukturschwachen ländlichen Gegenden. Ziel ist es, sie als Standort zum Leben, Wohnen und Arbeiten attraktiver zu machen. Um ins ELR aufgenommen zu werden, müssen sich Gemeinden mit einem Entwicklungskonzept bewerben. Mit seinem Konzept, das im Sommer erstmals vorgestellt wurde, hat es Welschensteinach auf Anhieb in das Förderprogramm geschafft. (ba)

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