Drei mögliche Wohncontainer-Standorte sind im Rennen
Vier mögliche Standorte für Wohncontainer zur Anschlussunterbringung stellte die Stadtverwaltung Wolfach am Dienstag in der Einwohnerversammlung vor. Einen schloss Bürgermeister Thomas Geppert in der Diskussion direkt wieder aus – bleiben dem Rat für seine Entscheidung nächste Woche noch drei.
Großer Andrang herrschte am Dienstagabend in der Einwohnerversammlung im Feuerwehrgerätehaus, in der die Stadtverwaltung über den Sachstand zur Anschlussunterbringung von Geflüchteten informierte. Im Kern stand die Frage, wo die geplanten Wohncontainer aufgestellt werden könnten. Vier Optionen auf städtischen Grundstücken gibt es – eine schloss Bürgermeister Thomas Geppert aber in der anschließenden Diskussion wieder aus.
»Die oberste Priorität liegt weiter darin, Flüchtlinge in privatem Wohnraum unterbringen zu können«, sagte Ordnungsamtsleiterin Michaela Bruß, die mit Geppert, Josef Vetterer als Leiter Technisches Bauwesen und Hauptamtsleiter Dirk Bregger auf dem Podium Platz genommen hatte. Allerdings wiederholte Geppert wie schon zuletzt im Gemeinderat: Aktuell lasse sich die Zahl der angekündigten Zuweisungen mit den zur Verfügung stehenden Wohnungen »nicht einmal ansatzweise« decken. Trotzdem werde der Wohnungsmarkt »stetig weiter umworben«, um die Unterbringung der Neubürger »zumindest mittelfristig auf dieses Gleis verlagern zu können«.
Mit Blick auf den »Faktor Zeit« gehe es vorerst nicht ohne Container. Bregger: »Wir gehen davon aus, dass wir von einem Zeitraum von mindestens zwei Jahren reden.« Die Anlage des Ortenaukreises, deren Kauf nächsten Mittwoch Thema im Gemeinderat ist, umfasst 13 Wohnmodule, dazu zwei Gemeinschaftsmodule mit Duschen, Waschraum, Toiletten und Aufenthaltsraum. Auf einer Stellfläche von 900 Quadratmetern soll sie bis zu 52 Personen Platz bieten und Anfang/Mitte Mai bezugsfertig sein. So könne man sich Zeit verschaffen, um den Wohnungsmarkt weiter abzuklopfen, sagte Bregger. »Wir brauchen diese Zeit. Die kann uns eigentlich nur diese Containerlösung schaffen.«
Die vier Standorte, die Josef Vetterer vorstellte (siehe Stichwort), seien die, die zur Verfügung stünden: »Wir haben weit mehr geprüft«, betonte Geppert. »Wir haben das ein oder andere private Grundstück im Auge gehabt – aber es gab letztendlich Absagen, das müssen wir auch akzeptieren.« Die vier seien nun in der engeren Auswahl, unter zweien davon werde es sich wohl entscheiden.
Den Parkplatz der »Krone« Kirnbach schloss Geppert aus: Einerseits sei die Hochwasserschutz-Situation problematisch. Andererseits gebe es Signale, dass die »Krone« als Unterbringungsort für Geflüchtete genutzt werden könnte – mit den Containern wäre das aus Verwaltungssicht eine zu geballte Unterbringung an einem Ort. In der Diskussion stellte Geppert darum klar: »Der Stellplatz Kirnbach ist außen vor.« Man habe ihn aber vorstellen wollen – »wir haben viel Energie reingehängt«.
Die vier Standort-Varianten
- Variante eins: Der Parkplatz neben der »Krone« in Kirnbach. Die Kosten für die Erschließung schätzte Vetterer auf 60 000 Euro.
- Variante zwei: Der Bolzplatz Weihermatte. Die Erschließung würde etwa 38 000 Euro kosten – allerdings müssten wegen der Hanglage Terrassen im Gelände angelegt werden.
- Variante drei: Eine Freifläche hinter der Bahnlinie im Gewerbegebiet Schmelzegrün. »Die Erschließung dort ist eher etwas aufwendiger« – Wasser, Abwasser und Strom müssten unter der Bahnlinie hindurch verlegt werden, die Kosten schätzte Vetterer auf 55 000 Euro.
- Variante vier: Der aktuell für die Mitarbeiter des Ortenau-Klinikums reservierte Parkplatz hinter dem Alten Spital. »Eine recht gute Fläche«, wertete Vetterer. Als Ersatz für die Parkplätze wäre eine Interimslösung auf der anderen Seite der Wolf beim Bike-Park möglich und mit dem Landratsamt abgeklärt. Erschließungskosten inklusive der Ersatz-Parkplätze: 30 000 Euro.