Duo Burstein/Legnani verzaubert Zuhörer in Haslachs Bücherei
Das Duo Ariana Burstein und Roberto Legnani begeisterten am Mittwoch in der Bücherei in Haslach. Der ungewohnte Zusammenklang von Cello und Gitarre sorgte für ordentlich Beifall von den vielen Zuhörern.
Es war ein erlesenes, brillant gespieltes Konzert, welches Ariana Burstein am Cello und Roberto Legnani an der Gitarre am Mittwoch in der gut besetzten Bücherei gaben. Das Duo tritt schon seit zwei Jahrzehnten zusammen auf. Der faszinierende Klang der beiden nicht oft zusammen gehörten Instrumente und das virtuose Spiel der beiden begeisterten die Zuhörer vom ersten Stück an bis zur Zugabe.
Konstrastreiche Auswahl
Auch die kontrastreiche Auswahl der Stücke war ungemein gelungen. Da folgte etwa auf geheimnisvolle keltische Musik ein Concerto von Antonio Vivaldi oder auf ein chinesisches Liebeslied eine kubanische Habanera. Größer hätte der Kontrast wohl nicht ausfallen können.
Verträumt und hingebungsvoll spielten die beiden Musiker in ihrer ungewohnte Instrumentierung die keltischen Melodien von »Tir Na Nóg«. Ausdrucksstark und Kontinuität beschwörend das Cello, rhythmisch beschwingt und mit lyrischen Einschüben die Gitarre. Mit Antonio Vivaldis drei Sätzen seines »Concerto in re maggiore« standen die beiden Musiker für ein ganzes Orchester. Eine Rolle, die sie auf ihren fein abgestimmten Instrumenten mit faszinierender Gewandtheit scheinbar spielerisch ausfüllten. Bei Thomas Moores Ballade »The Song of Fionnuala« gelang den Musikern eine wundervoll lyrische und musikalische Umsetzung irischer Dichtung.
Aus Roberto Legnanis Feder stammt das Stück »Cavalli selvaggi« (Wilde Pferde). Es ist eine hinreißend anschauliche Programmmusik, deren tragende Melodie die Pferde hinaus in die Freiheit zu entlassen schien. Auch eine Komposition Legnanis war dabei: Der Zyklus »Bamidbar«, der den Auszug der Israeliten aus Ägypten in kraftvolle, orientalisch getönte Musik umsetzt.
Mit Isaak Albeniz’ »Malaguena« kehrte das Duo zu spanischer Musik zurück, die man aus früheren Konzerten von ihnen kennt und die fast zu so etwas wie ihrem Markenzeichen geworden ist. Sie wurde klang-, kraftvoll und mit faszinierenden Dialogen der beiden Instrumente gespielt. Richtig berührend klang das alte amerikanische Volkslied »The Wayfaring Stranger«, vor allem, wenn das Cello unversehens ins Falsett verfiel.
Soundtrack-Potenzial
Zu einem kleinen, ausgelassenen Höhepunkt wurde Bursteins Eigenkomposition »Le Chat de Paris«. Es könnte in seiner etwas absonderlichen Dramatik und mit seinen sichtlich genüsslich gezogenen Cellotönen, begleitet von trockenen Gitarren-Rhythmen, glatt als Soundtrack für eine Krimikomödie verwendet werden.
Und noch ein Höhepunkt ungezwungenen musikalischen Könnens gab es am Mittwoch. Das Duo spielte ein chinesisches Liebeslied in bezaubernd fernöstlich anmutender Intonation und einem komplizierten, faszinierenden Zusammenspiel beider Instrumente.
Mit einem schwungvollen Tango von Ángel Gregorio Villoldo und andalusischer Musik von Manuel de Falla ging das gut anderthalbstündige Konzert unter gewaltigem Beifall zu Ende. Die beiden Musiker bedankten sich für den Applaus mit einer wundervollen Zugabe: Mit »Viga Castilla«, einer spanischen Weise aus dem 16. Jahrhundert.