Edith Chrobok blickt auf Rotary-Präsidentschaft zurück
Zwei engagierte Frauen mit großem Engagement für den Hornberger Tafelladen: Henriette Haas und Edith Chrobok, scheidende Präsidentin des Rotary-Clubs Wolfach, haben in einem Jahr viel bewegt.
Ja, der Hornberger Tafelladen sei ihr in ihrer einjährigen Amtszeit ein richtiges Herzensanliegen geworden, sagte Edith Chrobok, scheidende Präsidentin des Rotary Clubs Wolfach am Freitagnachmittag. Heute, am 30. Juni, endet nämlich ihre Amtszeit und mit der neunten Lebensmittelspende an die Hornberger Tafel verabschiedet sie sich aus diesem Amt.
Mit vielen guten Erinnerungen, schönen Erlebnissen und großer Freude über das Kennenlernen von Menschen wie Henriette Haas. Denn die Vorsitzende der Awo Hornberg beeindruckte Edith Chrobok nachdrücklich mit ihrem Engagement für den Tafelladen. Das Lob geht aber gleichzeitig an das ganze Team. „Dieses Engagement ist nicht alltäglich. Ich bewundere, wie viel Herzblut die Mitarbeiter hier hineinstecken. Woche für Woche kommen sie zur Arbeit hierher und mussten miteinander auch durch schwierige Corona-Zeiten“, blickt Edith Chrobok zurück.
Wie berichtet, übernahmen zwischenzeitlich jüngere Leute die Arbeit, doch mittlerweile ist das altbewährte Team wieder am Start. Der Tafelladen hat zu den üblichen Zeiten dienstags und freitags von 15 bis 17 Uhr wieder geöffnet. Allerdings kommen derzeit noch nicht alle Kunden wieder regelmäßig vorbei. Das Team hofft, dass sich alles bald wieder einpendelt und ermuntert auch Kurzarbeiter und Arbeitslose zum Gang in die Tafel.
„Viele arme Menschen“
Schämen muss sich dafür niemand. „Wir brauchen eine Lohnbescheinigung oder den Arbeitslosen- oder Rentenbescheid“, klärt Henriette Haas über die ersten Formalitäten auf. Der Tafelladen liegt unauffällig in der Leimatte und Schutzfolien verhindern neugierige Blicke, während die Menschen dort einkaufen. Vom Team werden alle gleich behandelt und vielen sind gerade die sozialen Kontakte wichtig.
„Es gibt viele arme Menschen“, hat Edith Chrobok in ihrer Amtszeit festgestellt. Sie hat nicht nur für die Einkäufe gesorgt, sondern auch selber mitgearbeitet. „Die jungen Menschen bekommen einiges an Unterstützung, aber die, die aufgebaut haben, rutschen am Ende in die Armut. Das sollte nicht sein, und da müsste eigentlich etwas draufgegeben werden“, sagt sie nachdenklich. „Sie hat bekommen, was sie an Waren bestellte“, schmunzelt Chrobok über die Freude von Henriette Haas. „So etwas hatten wir noch nie. Und schon gar nicht in diesen Mengen. Außerdem konnten wir immer noch etwas Frisches mit rausgeben, denn auch darauf hat Edith Chrobok geachtet“, bedankt sich Henriette Haas.
Neunmal durfte sie Einkaufszettel mit so begehrten Waren wie Öl, Salz, Zucker, Reis, Nudeln, Fischkonserven, aber auch passierte Tomaten, Mehl, Naturjoghurt oder Eier übermitteln. Dann wurde in den Edeka-Märkten in Hornberg und Wolfach eingekauft. In Wolfach habe es immer einen Nachlass gegeben und in Hornberg gab es stets noch etwas mit dazu, freut sich die Präsidentin. Das verdiene alle Hochachtung. Ihr war es wichtig, mit den Einkäufen, die sich auf mehrere Tausend Euro belaufen, in der Region zu bleiben. Eine Win-win-Situation für alle. Sie dankt auch ihren „klasse Mitarbeitern sowie den Frauen der Männer“, die immer da gewesen seien. „Es war ein tolles Jahr, das ich nie als Last empfunden habe. Die Zusammenarbeit mit Henriette war super. Ich danke dem ganzen Tafelladenteam.“
Während sie die erste Frau in diesem Amt war, folgt zu ihrer Freude nun Hans-Peter Matt als Präsident − der erste Mann mit Handicap.