Ehrenamtliche legen Hausacher Teufelsstein frei
In ehrenamtlicher und schweißtreibender Arbeit legten fleißige Schaffer den Teufelsstein nahe des Osterbergs, oberhalb des Höhengasthauses „Käppelehof“ frei. Viele Wanderer und Mountainbiker zog es in den vergangenen Jahren an dem sagenumwobenen Stein vorbei, ohne dass sie um die Bedeutung wussten. Denn der Teufelsstein war völlig mit Hecken überwuchert und selbst für Ortskundige kaum mehr auffindbar.
Schon seit Wochen waren Billy Sum-Herrmann, Franz Schmid, Siegfried Vetterer, Bernhard Armbruster, Alois Ramsteiner und sein Enkel Felix auf dem Osterberg tätig. Erst dieser Tage wurde der letzte Schliff getan. Das „Wegle“ zum Teufelsstein ist freigelegt und der Stein vom Gestrüpp befreit. Auch der Platz beim Stein ist etwas vergrößert. Franz Schmid hat eine Sitzgelegenheit gefertigt.
Sage um den Teufelsstein
Warum dieser Felsbrocken Teufelsstein heißt, hat Billy Sum-Herrmann schnell zusammengefasst: Als der liebe Gott und der Teufel noch unter den Menschen weilten, sahen sie, dass beim Käppele fleißige Menschen zugange waren. Der Teufel hoffte auf eine Wirtschaft, doch als er näherkam und sah, dass eine Kapelle erbaut wird, wurde er so wütend, dass er aus dem Berg ein Stück Felsen herausbrach, um das Bauwerk zu zerschmettern. Auf dem Weg zur Kapelle begegnete ihm ein Erzengel Gottes und wünschte ein „Gott zum Gruße“. Der Teufel erschrak so sehr, dass er den Stein fallen ließ, genau dort, wo er heute noch liegt. Und die Klauen des Teufels im Stein sind noch erkennbar.
Kapelle 1738 erbaut
Gemeint ist in der Sage der Bau der Wendelinuskapelle. „Neben seinem mächtigen Schwarzwaldhof im oberen Osterbach erbaute im Jahre 1738 Jacob Bächle zu Ehren des großen Bauernheiligen Wendelinus eine Kapelle. Der Zulauf der Wallfahrer, die zum Teil in Prozessionen aus nah und fern kamen, war so groß, dass der Käppelebauer ab 1740 das Recht erhielt, die Pilger mit Speiß und Trank zu verköstigen. Damit hatte die Geburtsstunde für das Gasthaus zum Käppelehof geschlagen. 1779 ließ der Hofbauer Johannes Benz die kleine und baufällige Kapelle zu der jetzigen Form erweitern. Das Heiligtum selbst ist die bekannteste Wendelinuskapelle des Mittleren Schwarzwalds“, heißt es in der Geschichte des Käppelehofs.
„Die Sage um einen Teufelsstein gibt es im Schwarzwald übrigens mancherorts, so wird sie unter anderem auch in Sankt Roman erzählt“, erklärt Billy Sum-Herrmann, die als Schwarzwald-Guide durch ihre sagen- und geschichtsträchtigen Führungen in der Region bekannt ist. Sie wurde durch Stefanie Kölblin vom Ramsteinerhof angesprochen, für den Naturpark doch auch mal eine Führung zum Teufelsstein anzubieten (siehe Infobox). Die Hausacherin macht das gern, doch dazu sollte der Stein auch sichtbar sein. Kurzerhand mobilisierte Billy Sum-Herrmann ein paar Mitstreiter, die sich schnell ans Werk machten.
Vespertour
Billy Sum-Herrmann leitet am Sonntag, 1. August, eine Naturpark-Vespertour zum Teufelsstein. Gestartet wird am Minigolfplatz in Hausach. Rund 3,5 Stunden beträgt die Gehzeit, auf acht Kilometern sind hinauf 350 Höhenmeter zu überwinden. Wetterentsprechende Kleidung, gutes Schuhwerk und Getränke gehören zur empfohlenen Ausrüstung. Ein Schwarzwälder Spezialitäten-Vesper vom Ramsteinerhof wird zur Stärkung gereicht. Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist eine Pferdekutschenfahrt mit Schwarzwälder Füchsen zurück ins Hausacher Städtle. Die Tour samt Führung, Vesper und Kutschfahrt kostet pro Person 36 Euro. Anmeldungen sind beim Ramsteinerhof bei Stefanie Kölblin unter • 0 78 31 / 96 87 31 oder per E-Mail an ramsteinerhof@t-online.de möglich.