Ein Büchlein über den „Rosenpfarrer“ Georg Schöner
Der Steinacher Hobby-Historiker Martin Lietzau hat ein Büchlein über das Leben des sogenannten „Rosenpfarrers“ Georg Schöner (1864 bis 1942) geschrieben.
Der Pfarrer, Botaniker und Dichter Georg Schöner wäre 2014 150 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hatte der Historische Verein für Mittelbaden, Mitgliedergruppe Steinach, eine Sonderausstellung über den bekannten Sohn Steinachs organisiert.
„Wir haben uns damals intern auf verschiedene Bereiche aufgeteilt“, erzählt Lietzau im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt. Er hatte Georg Schöners Schulzeit und dessen Auswanderung nach Amerika zum Thema und stellte folglich intensive Recherchen an.
Diese führten ihn nach Antwerpen und nach Bremerhaven in die dortigen Auswanderermuseen. Außerdem kam er in Kontakt mit der Klosterschule in Einsiedeln, dem Bischöflichen Seminar in Eichstätt und der Stiftsschule des Benediktinerklosters in Engelberg in der Schweiz.
Aufsatz veröffentlicht
In Folge seiner Nachforschungen zu Georg Schöner sei er sogar eingeladen worden, einen Aufsatz über den Rosenpfarrer in den „Titlisgrüssen“, der Jahresschrift des Benediktinerklosters und Stiftschule in Engelberg, zu veröffentlichen, die 2014 im 100. Jahrgang erschienen ist.
Nach der Sonderausstellung kam ihm der Gedanke, diese Recherchen für ein Buch zu nutzen. „Es gibt mehrere Aufsätze über Georg Schöner, aber bislang noch nicht gebündelt als Büchlein“, schilderte er. Lietzau widmet sich in der kurzen Biografie zunächst Schöners Heimat Steinach, seiner Familie und den Kinderjahren.
So war Georg Schöner das dritte von insgesamt acht Kindern der Eheleute Xaver und Franziska Schöner, allerdings starben sechs seiner Geschwister bereits im Kindesalter.
In die USA ausgewandert
Nach seiner Schulzeit in Steinach und Sasbach habe ihm ein Geistlicher zum Studium in Engelberg (Schweiz)verholfen. Weitere Stationen seines Lebens, auf die Lietzau eingeht, waren der Besuch der Klosterschule in Einsiedeln (Schweiz) und Eichstätt (Bayern), bevor er auswanderte, um sein Studium in den USA zu beenden.
In Pittsburgh wurde er schließlich 1892 zum Priester geweiht und machte sich in den folgenden Jahre als Botaniker einen Namen.
Besonders eindrucksvoll in Lietzaus Buch sind die Briefe, die Georg Schöner ans Bischöfliche Seminar „Willibaldinum“ in Eichstätt geschrieben hat, um dort einen Studienplatz zu erhalten. Auch seine Gedichte, von denen Lietzau eine Auswahl abdruckt, geben Einblick in das Seelenleben Schöners.
Knapp 60 Seiten
Fotos und historische Dokumente ergänzen die kleine Biografie, die auf knapp 60 Seiten informativ Leben und Wirken Georg Schöner wiedergibt.
Das Büchlein wurde in einer Auflage von 200 Stück bei der Digitaldruckerei Diakonie Kork gedruckt. Eigentlich habe er das Buch fürs kommende Jahr geplant gehabt, verrät Lietzau, der im vergangenen Jahr bereits ein Buch über die Besitzverhältnisse des Landgutes am Artenberg veröffentlicht hat.
Doch da er durch die Corona-Pandemie zwangsläufig mehr Zeit hatte (etwa weil die Hansjakob-Wanderwoche, wo er Mit-Organisator und Führer ist, ausgefallen ist), sei es früher fertig geworden.
Buch im Rathaus erhältlich
„Ein Leben für den Glauben und die Botanik – Georg Schöner (1864-1942). Pfarrer, Vater der Rosen und Heimatdichter“ von Martin Lietzau, ist zum Preis von zehn Euro im Bürgerbüro des Steinacher Rathauses oder direkt über den Autor erhältlich.